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bis zum Ende
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Greenock ein Dorf, das aus einer Reihe von Hütten bestand und
von armen Fischern bewohnt war. w) Kilmarnock, jetzt ein Handels-
platz von ausgedehnter Industrie und grossem Reichthum, hatte
1668 zwischen fünf und sechshundert Einwohner. 57) Und um noch
weiter herunter zu gehen, selbst Pasley besass im Jahre 1700 nur
eine Bevölkerung, welche nach der höchsten Schätzung sich nicht
auf 3000 belief. 58)
Aberdeen, die Hauptstadt des Nordens, wurde als die ein-
{iussreichste Schottische Stadt angesehen und wegen ihrer Macht
und Bedeutung im ganzen Mittelalter nicht wenig beneidet. Diese
Worterbedeuten jedoch, wie alle andern, zu verschiedenen Zeiten
ganz verschiedene Dinge. Die Grösse dieser Stadt wird uns gewiss
nicht sehr augenfallig erscheinen, wenn wir hören, dass sie sich
nach Berechnungen aus den Sterblichkeitslisten vom Jahre 1572
nur einer Anzahl von 2900 Einwohnern rühmen konnte. 59) Eine
solche Thatsache wird manchen Traum über die alten Städte
Schpttlands in Dunst auflösen, besonders wenn wir uns erinnern,
dass sie sich auf einen Zeitpunkt bezieht, wo die Anarchie des
Mittelalters im Absterben war und Aberdeen sich eine Zeitlang
56) „Greenock, which is now one of tl1e largest shipping towns in Scotland, was,
in the end of the sixteenth century, a mean fishing village, eonsisting of a single row
of thatehed cottages, which was inhabited by poor iishemien." Olmlmers' Oaledonia,
III, 806, 4to, 1824.
57) Im Mai 1668 wurde Kilmarnock niedergebrannt; und „the event is chiedy
worthy of notiee es marking the smallness of Kilmarnock in those days, when, as yet,
there was no such thing as manufacturing industry in the conntry. A hundred and
twenty families speaks to a population of between live andsix hundred." 0lzambers'
Annqls, Edinburgh 1858, II, 320. Im Jahre 1658 werden ihre Häuser von einem
Augenzengen beschrieben als „1ittle better than huts." Franolcäs Nortkem Memoirs,
wieder aufgelegt Edinburgh 1821, p. 101.
58) "Betwixt two and three thousand souls." Denholm's Ilisiory of Glasgow,
n. 542, edit. Glasgow 1804.
59) Im Jahre 1572 zeigen die Register von Aberdeen, dass jährlich 22 Todesfälle
eintreten. 1 auf 40 das Jahr wäre sehr günstig geschätzt, ja in Betracht der Volks-
sitten und der Zeit zu günstig. Dann wäre die Bevölkerung 2880 gewesen; wenn ich
die Sterblichkeit höher als l zu 40 anuehme, so muss natürlich die Bevölkerung
geringer gewesen sein. Kennedy nimmt in seinem werthvollen, jedoch sehr unkritisohen
Buche an, dass „one' üftieth part of the inhabitants had died annuallyw nbwoh1 es
gewiss ist, dass keine Stadt in Europa einen so günstigen Gesundheitszustand gehabt,
Nach dieer Annahme, der aber alle Statistik widerspricht, würde die Einwohnerzahl
72 x 50 3600 gewesen sein. Siehe Kennedy? Annals of Aberdeen, I,_103,
Lßlllion 1818, 4to.