des
Endä
bis zum
Jahrh.
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der König der Scoten, die Überhand und unterwarf die Picten
vollständig. ß) Das Land war jetzt unter Einem Scepter; die Er-
oberer zehrten allmählich die Unterworfenen auf, gaben dem Ganzen
ihren Namen, und dies wurde im 10. Jahrhundert Schottland ge-
nanntü)
Aber das Reich sollte keine Ruhe haben. Denn unterdessen
hatten Verhältnisse, deren Auseinandersetzung zu weitläuftig sein
würde, die Einwohner von Norwegen zu der grössten Seemacht
in Europa erhoben. Der Gebrauch, welchen dieses Seeräubervolk
von seiner Gewalt machte, bildet ein Weiteres höchst wichtiges
Glied in der Geschichte Schottlands und zeigt uns ausserdern noch,
welch ein ausserordentliches Gewicht man in den Anfängen der
Gesellschaft der Beachtung geographischer Verhältnisse beilegen
muss. Dem Mittelpunkte der langen Küste von Norwegen liegen
als nächstes Land die Shetlandinseln gegenüber und von da
kann man leicht zu den Orkney-Inseln hinüberfahren. Natürlich
nahmen die nordischen Seeräuber diese kleinen, ihnen aber höchst
nützlichen Inseln in Besitz und machten eben so natürlich Zwischen-
stationen daraus; denn von dort konnten sie bequem die Küsten
von Schottland plündern. Sie erhielten fortdauernd Verstärkungen
aus Norwegen, und im 9. und 10. Jahrhundert rückten sie von
den Qrkney-Inseln weiter und siedelten sich dauernd in Schottland
selbst an; sie besetzten nicht nur Caithness, sondern auch einen
grossen Theil von Sutherland. Eine andere Abtheilung von ihnen
6) Die Geschichte Schottlands in dieser Periode ist in grosser Verwirrung und
wird vielleicht nie aufgeklärt werden. Für die Angaben im Text habe ich vornehm-
lich folgende Quellen benutzt: Fordwfs Scoticlzronican, I; Buclummfs Rerum Senti-
carum Historiu, V, p. 121-132, und den Anfang des 6. Buches. Auch verschiedene
Stellen aus Bade; Pinkeriank Enquiry into zflze Early History qf Scotland; Clmlmewf
Caledonia; den ersten Band von Broumefs Eistory of the Highlannls; und vor allen
Skene's scharfsinnigcs und gelehrtes Werk über die Berg-sehotten. Er hat die Grenze
der Picten im Westen mit sinnreichen Zügen gezeichnet, obwohl vielleicht nicht ganz
sicher. Slcmeäs Highlanders of Scotland, I, 26-33, London 1837.
7) Hier sind wir wieder in Zweifel; es ist ungewiss, wann der Name Scotia
zuerst auf Schottland angewendet worden. Ich habe die Zeit daher nurx qnnäherungs-
Weise angegeben. Dazu habe ich folgende verschiedenen und oft einander wider-
streitenden Stellen verglichen: Chalmeiwf Oaledon-ia, I, 339. Broumrfs History of the
Highlands, I, 34. Pinkenonäs Enquiry inzfo the Early. History of Sootland, I, 253,
254; II, 151, 228, 237, 240. aSlpottiswoodäslHistory of tlze Uhurck Qf Saarland) 3,111;
Russell, 1851, I, 16, die Anmerkung, wo jedoch Pinkerton für eine Versicherung an-
gezogen wird, die er gar nicht gemacht. Skenfs Highlanders, I, 45, 61, 244_
Andersorfs Prize Essay an the Hägklands, P- 34'