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des
Geschichte
Geistes
schlagen, so kann keine Verbesserung, von welcher Art sie auch
sei, unter die Oberfläche hinabdringen. Es bleibt nichts übrig,
als den Aberglauben des Volkes zu schwachen, und dies ist nur
möglich durch den Gang der Naturwissenschaft, welcher die
Menschen mit den Begriffen von Ordnung und Regelmässigkeit
vertraut macht, allmahlig die alten Vorstellungen von Störung,
Wunder und Wunderdingen bricht und dadurch den Geist daran
gewöhnt, die Wechselfälle der Begebenheiten natürlich zu erklären,
statt wie bisher rein übernatürliche Ursachen dafür anzunehmen.
Hierauf drängt in den meist entwickelten Ländern Europas
seit nahezu drei Jahrhunderten Alles hin. Aber in Spanien ist
die Erziehung unglücklicher Weise immer in den Händen der
Geistlichkeit gewesen und ist es noch, und diese widersetzt sich
beständig dem Fortschritt der Wissenschaft, denn sie sieht wohl,
dass er ihrer Macht verderblich werden wlirdeßßß) Das Volk
bleibt also unwissend, und da die Ursachen seiner Unwissenheit
353) "That the Spaniards, as a people, are ignorant, supremely ignorant, it is
impossible to disscmble; but this comes from the control of edueatiou being altogether
in the hands of the clergy, who exert themselves to maintain that ignorance to whieh
they are indebted for their power." Spam lny an American, II, 360. „The schools
in Madrid are all conducted by Jesuits; and the education received in them, is such
as might be expected from their heads." Inglis' Spam, I, 156. "Private education
here, is almost entirely in the hands of the clergy." Revelations of Spam in 1845,
II, 27. In Spanien wie in allen Ländern, seien sie katholisch oder protestantisch,
prägt die Geistlichkeit als Körperschaft immer Glauben ein statt zum Forschen anzu-
leiten, und aus einer Art conservativem Instinct entmuthigt sie die Kühnheit der
Untersuchung, ohne die" es keine wirkliche Wissenschaft geben kann, obwohl viel
Erudition und Buchgelehrsamkeit. In Spanien ist die Geistlichkeit stärker als in
irgend einem andern Lande;_ deshalb entwickelte sie dort diese Richtung furchtlosen
Ein gutes Beispiel davon findet sich in einem neulich publicirten Buch des Bischofs
von Barcelona, worin er einen heftigen Angriü auf alle physische und philosophische
Wissenschaft mit folgenden Worten schliesst: „No intento recriminar a ningun eatölico
de los que se asocian a1 nuevo sistema de iilosofar y de extender indeiinidamente el
imperio de estv. ciencia, pero deseo que fljen toda su atencion en los puntos que no
hure sino indicar. Primero, que das escuelßs de Holanda, Alemania, Inglaterra y
Francia desafectas a1 Catolicismo, hau iniciado y prornovido con el mayor empeüo
ciertas discusipnes filosöiicas, presentztndolas como un triunfo de In razon sobre 1a
Religion, de 1a ülosofia sobre 1a teologia, del materialismo sobre el espiritualismu.
5981111110, que sus mäximas no son, en grau parte, mas que reproducciones 6 nllevag
evoluciones de errores mil veces refutados y condenados por 1a sana iilosofis y por 1a
lglesiß; bßjo cuyo concepto no tienen por que felicitarse en rezon de sn progresso, sino
m35 blau averßolllßrse pur su retroceso." Uosta y Borras, Iglesda an Espaüa, Bar-
celona 1857, p. 150.