118
des Span.
Geschichte
Geistes
Thron bestieg, fand sich dass die weise und friedliche Politik
seines Vorgängers Ferdinand VI. nicht nur die Rückzahlung mancher
Schulden der Krone, sondern auch die Ansammlung und Hinter-
lassung eines bedeutenden Schatzes möglich gemacht. m) Diesen
benutzte Karl und begann damit die glänzenden öffentlichen Werke,
Welche -mehr als alles andere aus seiner Regierung in die
Sinne fallen und sein Walten populär machen mussten. Und als
er nicht durch neue Auflagen, sondern durch den wachsenden
Nationalreichthum Herr über noch bedeutendere Hülfsmittel wurde,
widmete er einen ansehnlichen Theil davon der Vollendung seiner
Pläne. Er verschönerte Madrid so sehr, dass 40 Jahre nach seinem
Tode von dieser Stadt gesagt wurde, sie verdanke ihre ganze
Pracht, in der sie damals stand, ihm allein. Die öifentlicheir
ßGebäude und die öffentlichen Garten, die schönen Spaziergänge
11m die Hauptstadt herum, ihre herrlichen Thore, ihre Anstalten
und sogar die Wege in die Umgegend, alles dies war das Werk
KarPs 1II., und damit hatte er seinem Genie und seinem glänzen-
den Schönheitssinn die augenfalligsten Trophäen errichtet. 303)
In andern Landestheilen wurden Wege angelegt und Kanäle
gegraben, um den Handel zu heben und Verbindungen zu eröffnen
durch bisher unwegsame Gegenden. Bei Kai-Vs Thronbesteigung
War die ganze Sierra Morena nur eine Zuflucht für Wilde Thiere
302) Lafuente, der mit Recht die Friedensliebe Ferdinandk VI. gelobt hat (IIisforirz
de Espaüa, I, 202, XIX, 286, 378), fügt hinzu (XIX, 384): „De modo que con rnzon
se admim, y es el testimonio mas honroso de 1a buena administmcion econömica de
este reinado, que a1 morir este buen monarca dejära, 110 diremos nosotros replctas y
apuntaladas las arcas püblicas, 00m0 hiperbölicamente suelc decirse, pero si 0011 o1
considerable sobrante de trescientos millones de reales, despucs de cubiertas todas las
atoncioncs del Estado: fenözneno que puede decirse se veia. per primera vez en Espaüa,
y rosultado satisfactorio, que aun supuesta una buena administracion, solo pudo ob-
tenerse ä favor de su prudcnte politica de neutralidad y de paz."
303) "But it is to Charles ILI. that Madrid owes all its present magnificence.
Under his care, the royal palace was finished, the noble gutes of Alcalzi und San
Vincente were raised; the custom-house, the 'post-office, the museum, a_nd royal
printing-ofüce, were constructed; the academy of the three noble arts improved; the
cabinet of natural history, the botanic garden, the national bank of San Carlos, und
many gratuitous sehools established; while convenient roads leading from the city, and
delightful walks planted within und without it, and adorned by stairues und fountains,
combine to announce the,so1icitude of this paternal king." 31mm by an Anzerican,
London 1831, I, 206; siehe auch p. 297.