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War einheimiseh, nichts geschah durch Spanien selbst. Philipp V.,
der von 1700 bis 1746 regierte und eine unbegrenzte Gewalt aus-
übte, hing fortdauernd fest an den Ideen seines Vaterlandes und
blieb ein Franzose bis an sein Ende. Dreissig Jahre lang nach
seinem Tode waren die drei hervorragendsten Namen in der Spa-
nischen Politik: Wall, der in Frankreich von Irlandisehen Eltern
geboren warfää) Grimaldi, aus Genua gebürtig und Esquilaehe,
ein SieilianerQl-il) Esquilaehe verwaltete die Finanzen mehrere
Jahre lang. E11 hatte das Vertrauen Ka.rl's III. wie selten ein
andrer Minister besessen und wurde 1766 nur entlassen wegen der
Unzufriedenheit des Volks über die Neuerungen dieses kühnen
Ausländers. 158) Wall, ein _viel bedeutenderer Mann, wurde in
ambessadeur ä Vienne; le marquis de Sqnilaci, ambassadeur ä Venise, apres sn retruite
du ministäre." Bourgoing, Tableau de Pläspagne, I1, 142, 143. Ferner war unter
Philipp V. ein Italiener, der Marquis de Beretti Landi, der Vertreter Spaniens in der
Schweiz und dann im Haag (Ripperdnfs Meanoirs, 1'740, p. 37, 38); und 1779, oder
kurz vorher bekleidete Lacy dasselbe Amt in Petersburg. Jlfalmcsburgfs Diawies und
Oorrespondenee, 1844, I, 261. Und so sagt Rio (Historie de Carlos III., 1, 288,
289) von den wichtigen Verhandlungen, welche 1761 zwischen Spanien, England und
Frankreich stattfandcn: „Y asi de las negocieciones cn qne Luis XV. trataba de cnredar
ai Carlos III. quedaron absolutamente excluidos los espaüolcs, como quc por una parte
las iban ä. seguir el dnque de Choiseni y el marques de Ossun, franccses, y por otra
irlandäs D. Ricardo Wall, y el genoves marques deßrrimaldi." Um dieselbe Zeit schreibt
'Clarke in seinen Letters conccrning the Syumish Nation, London 1763, 4to, p. 331:
"Spain has, for niany years past, beep under the direction of foreign ministers.
Whether this hath been owing to want of capacilty in the natives, or disinclination
in the sovereign, I will not take upon me to say; such ut it is, the native ncbility
lament it as a great calamity." '
255) Lord Stanhope, in Spanischen Angelegenheiten gewöhnlich gut unterrichtet,
sagt; „W'all was a native of Ireland." Malunfs History qf Enylaazzi, IV, 182, 3d cdit.
London 1853; aber in den lifmßiwß de Nvwüles, IV, 47, edit. Paris 1829, hcisst er
"Irlandais d'origine, nc en Franceff Siehe auch Biografie: de Ensenada, in Navarretc,
Opügculos, liladrid 1849, II, 26. „D. Ricardo Wall, irlandes de origen, nabid0 en
Franciafl Swinbnrne kannte ihn persönlich und spricht über ihn, sagt aber nicht
woher er gehiirtig War. Swinbumcls Tmvels lhrouglt Spam, sccond edition, London
1787, I, 314-318.
256) "A Genoesc, and a. creatnre of France." Duniumfs History of ßpam, V, 1711
257) "Erz. siciliano." Rio, Historia del ßeinadß de Carlos III., I, 244.
159) Die ausführlichste Nachricht über seine Entlassung ündct sich bei Rio im
1. Kapitel des]. Bandes seiner Historie de! Reinado de Carlos III., jedoch zu ver-
gleichen mit Donna's Bourbon Kmgs of Qßßi", IV, 340-346. Coxe nennt ihn Sqnilaci;
aber ich folge der Orthographie der Spanischen Autoren, die ihn immer Esquilache
nennen. Sein Einfluss auf den König war so gross, dass nach Coxe IV, 347 Karl III.