96
des
Geschichte
Span.
Geistes
Das einzige Mittel gegen alles das schien fremde Hülfe zu
sein; Spanien wurde jetzt von einer fremden Dynastie beherrscht,
und so wurde diese Hülfe herbeigezogen. Cervi gründete die
Societaten von llIadrid und Sevilla, Virgili die medicinische Schule
zu Cadix, Bowles suchte das Studium der Mineralogie unter den
Spaniern zu befördern. m) In aller Ferne wurden Professoren ge-
sucht; man wandte sich an Linne, er möchte jemand aus Schweden
senden, der den Studenten der Physiologie einige Begrilfe von der
Botanik beibringen könne. 235) Die Regierung that noch manche
andre und ähnliche Schritte. Ihre unermüdlichen Anstrengungen
würden unser wärmstes Lob verdienen, wenn wir nicht wüssten,
wie unmöglich es einer Regierung ist, ein Volk aufzuklären, und
wie durchaus Wesentlich es ist, dass der Wunsch nach Verbesserung
ursprünglich vom Volke selbst ausgehe. Kein Fortschritt ist ein
reeller, der nicht aus freiem Antriebe erfolgt. Damit eine Bewegung
wirksam sei, muss sie von Innen und nicht von Aussen kommen;
sie muss aus allgemeinen Ursachen, die auf das ganze Land
wirken, und nicht durch den Willen weniger mächtiger Individuen
erfolgen. Während des 18. Jahrhunderts wurden den Spaniern alle
Mittel der Fortbildung verschwenderisch dargeboten, aber die
Spanier wollten sich nicht fortbilden. Sie waren mit sich zufrieden;
sie waren von der Richtigkeit ihrer Ansichten überzeugt; sie waren
stolz auf die Begriffe, die sie ererbt, und wollten diesen Schatz
Ensenrwla, in Naluawete, Oolccßion de Opüsculos, Madrid 1848, II, 21, 22. Le parecia
vergonzoso qne para conocer la situaeion y distancias respectivas de nuestros mismos
pueblos y lugares, dependiösemos de los franeeses y holandeses, quienes pur sus mapas
imperfectas de 1a peninsula extraian de ella sumas. considerables." Achtzig Jahre
nachdem Ensenada diese Ausstellung gemacht, finden wir einen Reisenden in Spanien,
der sagt: „a decent map of any part, even of the conntry round the gutes of the
eapital, cannot be found." Uooläs Spam from 182.9 to 1832, London 1834, I, 322.
Vergl. Notirres of Geological Mcmoirs, p. l, zu Ende des Qllßlfwl?! JÜWVWZ "f U"?
Geolugißal Socicty, VI, London 1850; „even a good geographieal map of the Peninsilla
does not exist."
934) Rio (Historie de! Reinado de Carlos III, I, 185) bemerkt dies auf eine
höchst charakteristische Weise: "Varios extranjeros distinguidos luzllaron fraternidarl
entre los espaüoles, y corrcspondieroßz laidalyameme al lzospedajkz: Cervi diö vida ü. las
soeiedades medicas de Madrid y Sevilla; Virgili a1 eolegio de Oirugia de Cädiz; Quer
trabajö sin deseanso para que el jardin Botänico no fuera un simple lugar de reereo,
sino principalmentefde estudio; Bowles eomunieö gründe impulso ä 1a mineralogia," etc.
935) Ich habe den Beleg für diese Thateache verlegt; aber der Leser kann sich
auf ihre Richtigkeit verlassen.