zur Mitte
bis
des
Jahrh
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sie; und bis zum 18. Jahrhundert besass Madrid keine einzige
öffentliche Bibliothekßls) In andern Städten, die ausdrücklich
der Erziehung gewidmet waren, herrschte eben so grosse Unwissen-
heit._ Salamanea war der Sitz der ältesten und berühmtesten Spa-
nischen Universität, und wenn irgendwo, so müssen wir hier eine
Beförderung der Wissenschaft suehenm) Aber De Ton-es, der
selbst ein Spanier und zu Salarnanea erzogen War, erklärt im
Anfange des 18. Jahrhunderts, er hätte fünf Jahre auf der Univer-
sität studirt, ehe er erfahren, dass es so etwas wie mathematische
Wissenschaften gebe. m) Noch 1771 verbot die nämliche Universität
m) „Madrid etant la capitale d'une mouarehie aussi vaste, il n'y eut dans oette
ville jusqu'ä Pepoque du regue de Philippe V aucune bibliotheque puhlique." Sempere,
De la Monarchie Espagnoles, Paris 1826, II, 79.
H9) Die'Universität wurde von Palenoia nach Salamanea verlegt; dies war im
Anfange des 13. Jahrhunderts. Ferner, Omeion Apologetica per la Espnüa, Madrid
1786, p. 170. Zu Anfange des 15. Jahrhunderts war sie sehr blühend geworden.
(Sempere, De la Monarchie Espagnole, I, 65); und 1535 wird sie beschrieben als
„a great Uuiversitie, conteyning seven er eigth thowsand students." Siehe einen Brief
von John Mason aus Valladolid, den 3. Juli 1532i, in Elliä Original Letters, seeond
series, II, 56, London 1827. Aber wie alles Gute in Spanien, so verfiel auch sie im
17. Jahrhundert; und ltloneonys, der sie 1628 sorgfältig untersuchte, und einige ihrer
Einrichtungen, die noch in Kraft waren, lobt, fügt hinzu: "Mais je suis aussi contraint
rle dire apres tant de loüauges, que les eeoliers qui ätudieut dans eette universite
sont des vrais ignorans." Les Voyages de Monsiezcr da Monconys, quatrieme partie,
V, 22, Paris 1695. Monconys giebt einige Proben ihrer Unwissenheit; dies hielt aber
Spanische Schriftsteller aus der Zeit und noch lange nachher nicht ab, sich einzu-
bilden, die Universität Salamance sei die grösste Anstalt der Art in der Welt. „La
mayor del erbe, _madre gloriosisima de todas las cieneias y de los mas vehementes
ingenios, que hau ilustrado las edades." Vida de Ualdcron de la Barca, p. III", IV.,
wieder abgedruckt in KeiYs Ausgabe von Ualderon, Leipzig 1827. Vergl. Davila
(Fßlipe Tereero, p. 81), "Salamanca, madre de eieneias y letras;" Yaüez (Memorias,
p. 228), -„Universidad insigne, y Oücina de las buenas Letras de Espaüßg" Baealilar
(Oomenmrios, I, 238), „El emporio de las ciencias;" und Ximeuez (Vida de Ribera,
P. 6), "Salamauea, eathedra universal de las artes, y emporio de todas. eieneias."
ü") "Says, that, after he had beeu live years in one of the sehools of the uni-
versity there, it was by eeeident he leerned the existence of the mathematieal seiences."
Ticknofs History of Spanish lliißraturc, III, 223. Ein berühmter Spanischer Äutgr
aus dem 18. Jahrhundert prahlt förmlich mit der Unwissenheit seiner Landsleute in
der Mathematik und entdeckt "in ihrer Vernachlässigung dieser thöriehten Beschäftigung
einen entschiedenen Beweis ihrer Ueberlegeuheit über andere Völker. "N0 se dexe
deslumbrar con los äsperos caleulos ä intrineadas demostraeiones geomätrieas, con que,
astuto el euteudimieuto, disimula el engaüo eou los disfraces de 1a verdad, E1115.)
(18 las matemätieas es n alquimia. en la üsica, que de. aparieneias de oro a lo que no
10 es." Ferner, Oravirm Apologätica per la Espaäa y su Märito Literario, Madrid