Volltext: Geschichte der Civilisation in England (Bd. 2)

VOBI 
bis zur Mitte 
des 
Jahrh. 
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Zwar ist es richtig, mit diesen und ähnlichen Maassregeln trat 
Alberoni dem Nationalwillen entgegen und hatte später auch 
seine Kühnheit zu bereuen. Eben so richtig ist es jedoch auch, 
dass seine Politik ein Theil jener grossen weltlichen und anti- 
theologischen Bewegung war, welche sich während des 18. Jahr- 
hunderts über ganz Europa fühlbar machte. Die Wirkungen dieser 
Bewegung zeigten sich in der Spanischen Regierung, aber nicht 
in dem Spanischen Volk. iDies kam daher, dass die Regierung 
viele Jahre lang von Fremden oder von Eingebornen, die einen 
fremden Geist eingesogen hatten, gehandhabt wurde. Und so sehen 
wir während des grössten Theils des 18. Jahrhunderts die Politiker 
Spaniens eine vereinzeltere Kaste bilden und wenn ich sagen darf, 
mehr von ihren eigenen intellectuellen Hülfsquellen zehren, als 
die Politiker irgend eines andern Landes in dieser Zeit thaten. 
Dass dies einen krankhaften Zustand verräth und dass keine 
politische Reform wirklich Gutes hervorbringen kann, wenn das 
Volk sie nicht wünscht, ehe sie mit ihm vorgenommen wird, wird 
jeder zugeben, der die Lehren begriffen hat, welche die Geschichte 
enthält. AWie dies in Spanien. wirklich ausschlug, werden wir 
sehen. Vorher jedoch wird es räthlich sein, noch etwas weiter zu 
zeigen, in wie hohem Grade der Einfluss der Kirche die Intelligenz 
des Volks zu Grunde gerichtet und wie sie durch Abschreckung 
von aller Untersuchung und durch Fesselung aller Gedankenireiheit 
das Land endlich so weit heruntergebracht hatte, dass die Fähig- 
keiten der Menschen, durch Vernachlässigung eingerostet, das nicht 
mehr leisten konnten, was von ihnen gefordert wurde, und dass 
man in jedem Fache, im politischen Leben, in der Wissenschaft 
und selbst in mechanischer Industrie Fremde herbeirufen musste, 
um die Arbeit zu leisten, wozu die Eingebornen unfähig geworden 
waren. 
Die Unwissenheit, worin die Gewalt widerwärtiger Verhältnisse 
die Spanier versenkt hatte, und ihre körperliche und geistige Faul- 
heit würde ganz unglaublich sein, wäre sie nicht durch die mannig- 
faltigsten Zeugnisse bewiesen. Gramont, der in der letzten Hälfte 
eingesehen, ist so übel unterrichtet, dass er dies für eine verleumderische Anklage 
hält, die man gegen Alberoni nach seinem Falle aufgebracht. „Oaido ya por entoncas 
Alberoni de su grandeza, expelido ignominiosamente de Espßüa, y aun perseguido por 
el Rey en Italia, preso en Roms. pur orden del Papa, etc. no era. deiicil atribuirle 
0111911! agenas 6 no cometidas." Oriiz, Oompendio, VII, 321 die Anmerkung.
	        
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