5. bis zur
VOIII
des
Mitte
79
sah man das-._ausser0rdentliche Schauspiel, dass der Herzog von
Berwick, ein Engländer, die Spanischen Soldaten gegen den Feind
führte und wirklich Obergeneral der Spanischen Armee War. 19")
Der König von Spanien War mit seinem Verfahren nicht zufrieden
und beschloss ihn zu entlassen. Aber statt die Stelle mit einem
Eingcbornen zu besetzen, wandte er sich an Ludwig XIV. und
vertraute dieses wichtige Amt dem Marschall Tcsse, einem Fran-
zosen, an.1"0) Etwas später wurde Berwick wieder nach Madrid
gerufen und erhielt Befehl, sich an die Spitze der Spanischen
Truppen zu stellen und Estremadura und Castilien zu verthei-
digen. M) Dies führte er mit vollkommenem Erfolge aus, und in
der Schlacht von Almansa schlug er die Eindringlinge im Jahre
1707, richtete die Partei des Prätendenten Karl zu Grunde m)
439) Siehe Baerzllar, Omncwimrias de la Guerm de Espaüa, I, 137, 166, es heisst
dort „el Duque de Bervieh." Er selbst berichtet; „J'arrivai ä Madrid le 15 fävrier"
(1704), "an d'abord S. M. Catholique me üt Capitaine General de ses armees." M6-
moires de Berwiok, Paris 1778, I, 227; und p. 25. Niemand würde dies vermuthen
nach den Bemerkungen Lafuentds in seiner Hisloria de Espaia, XVIII, 80; Madrid 1857.
190) "Philippe nlltoit pas content de Berwiek, ou plntöt il temoigna ne le pas
C-tre, et il demauda un autre general ä Louis XIV. On lui envoya le inarechal de
'l'ess6, pour qui il avoit mnutre du penehant." Jilillot, Jlfcßnoircs de Nmzillcs, II, 331.
Berwiek selbst schreibt seine Entlassung dem Einflusse Gramontk und der Königin
von Spanien zu. Jllänzo-ircs de Bcrwick, l, 269-273. Jedenfalls wurde der neue
General Alles iu Allem. Im December 1705 schreibt die Prineesse des Ursius aus
Madrid an Madame de Maintenon: „M. le mareehal de Tasse, quand il- est ä. Madrid,
est ermsulte, et döcide sur tnutes les uffaires, auirmf, peu?" le moins, que M. l'am-
Öussadeu-r; et lorsqifil est ä. Yarmöe, il est le maitre absolu non seulement des troupes
de "France, mais eneore de celles d'Espagne, eommandant aux eapitaines-göneraux, ses
aneiens, eontre l'usage du pays." Letires inädites de Mrzrlame de Maimmon ct de
Madmnc la Princcssc des Ursms, III, 259, Paris 1826.
19') Im Jahre 1706: „Le duc de Berwiek, redemandö par Philippe V, arrivö ä
Madrid le ll mers, avee Vle titre de maröchal de France, ponr (löfendre PEstramadure
et lß Castille, ayunt rassemblöc eo qu'il peut de troupes espagnoles, empecha les enne-
mis Üentrepreiidre le siöge de Badajoz." Millot, Mänzoircs de Noailles, II, 387.
Philipp „pria le Roi, son grnnd-pöre, d'env0yer un genöral pour eommander sur les
frontieres de Portugal. Ce fut donc sur moi que le choix tomba." Jlfeßzzoircs de
Berwisk, I, 305,
In einem neulich veröffentlichten Werk. (Memoirs "f P London
1853, I, 145, 155, 161, 206, 210, lI, 34, 93), Wird Karl nicht nur König von
Spanien genannt, was er nie war, da Spanien ihn nie hat haben wollen, sondern aller
Geschichte zum Trotz wird er auch noch Karl III. genannt, während Philipp V. bloss
aaPhüilll-l von Alljou" heisst. Wenn dies zugegeben Würde, so müsste der Spanische
König, der jetzt Karl III. heisst, Karl IV., und dieser Karl V. genannt werden.