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Italien
im
XIV.
Jahrhundert.
Kunstliebe oft überwiegend hervor. Bei dieser Kunstliebe wurden
denn auch die hervorragenden Künstler hochgeehrt und gesucht.
Die Urkunden der Florentiner Behörden über die Anstellung des
Arnolfo di Cambio und des Giotto, die wir später betrachten wer-
den, sind merkwürdige Zeugnisse officiellen Anerkenntnisses, und
auch die Fürsten verschmäheteir nicht, auf die Arbeitsstätte zu
kommen und mit den Künstlern Worte zu wechseln oder das
Fortschreiten ihrer Arbeit zu beobachten. Zwar so glänzende
Auszeichnungen wie den Dichtern oder Gelehrten wurden ihnen
nicht zu Theil; sie blieben stets in zünftigem Verbande und be-
hielten die bescheidene Haltung des Handwerks bei. Aber grade
dies schützte sie vor eitler persönlicher Ueberhebung, während
die allgemeine Gunst, die Nachfrage nach ihren Werken, das
Bewusstsein ihrer Mitarbeit an den höchsten Angelegenheiten ihr
Selbstgefühl hob und die Bedeutenderen unter ihnen überdies
durch ihre Begabung und durch den Verkehr mit Gelehrten in
den höchsten Ideen der Zeit mitlebten und an ihnen mitarbeiteten.
Allerdings kam aber diese Gunst
Künsten in gleichem Maasse zu.
der Umstände
nicht allen