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Kirche
des
h. Grabes.
h. Grabkirche wurde, lmd die trotz aller barbarischen Entstel-
lung noch immer wohl erkennbar ist. Er wurde im Jahre 1140
begonnen, 1149, ohne Zweifel lange vor der Vollendung, ge-
weiht, noch bis nach 1169 fortgesetztß), und besteht aus einem
jener Botunde vorgelegten Kreuzschiffe, einem Vorraum des
Chores und der halbkreisförmigen Chornisehe mit dem Umgange
und drei Kapellen. Byzantinisch ist daran nichts als die Con-
struction der Kuppel und Einzelnes in der Ornamentation." Der
Vorraum des Chores hat Seitenschiffe, darüber eine mit hohen
spitzbogigen Arcaden versehene Gallerie, und unmittelbar über
derselben, da sie aus klimatischen Gründen und wegen des Holz-
mangels das Dach entbehren konnte und musste, die Oberlichter.
Auch in der Apsis, die von Doppelsäulen begrenzt und mit einer
Halbkuppel gedeckt ist, läuft als Verbindung jener Gallerien ein
freilich sehr viel niedrigeres Triforium herum. Der Umgang und
die drei ihm mit breiten Zwischenräumen angelegten halbkreis-
förmigen Kapellen sind grösstentheils durch ein ziemlich unge-
schicktes Tonnengewölbe mit Stiehkappen gedeckt, alle andern
Theile mit rippenlosen Kreuzgewölben. Alle Fenster endlich und
fast alle Bögen sind spitz, so dass diese Form hier cousequenter
angewendet ist, als im Mutterlande. Die Kapitäle sind zum Theil
mit menschlichen Figuren oder mit diamantirten Bändern und an-
dern ausschliesslich romanischen Ornamenten, zum 'l'heil aber nach
byzantinischer Weise mit spröden Nachahmungen antiker Mo-
tive, und alle Gewölbe mit noch theilweise wohl erhaltenen Mo-
saiken geschmückt, an denen einige griechische, aber mehr latei-
nische Inschriften, und einige Male sogar gereimte leoninische
Verse vorkommen. Im Aenssern ist das Portal am südlichen
Kreuzschiffe, jetzt der einzige Eingang, wichtig. Es besteht aus
zwei aneinanderstossenden spitzbogigen Thüren, in ihren zurück-
tretenden Ecken durch antike Säulen mit ganz byzantinischen
Kapitälen, im Bogenfelde mit Mosaiken, an den Deckbalken aber
reich mit Sculpluren, theils evangelischer Geschichten, theils von
Bankengeflechten, geschmückt, die von abendländischen Händen
stammen und ungewöhnlich schön sind. Man könnte fast daran
dies alles aus den a. a. O. S.
Vgl. übrigens daselbst Taf. VII.
i) Wie
hervorgeht.
216 abgedruckten
VIII. X.
Inschriften