Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das Mittelalter Italiens und die Grenzgebiete der abendländischen Kunst (Bd. 7 = [2], Bd. 5)

Dom 
ZU 
Traü. 
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ohne Kreuzschiff mit drei Conchen. Auf jeder Seite tragen vier 
ziemlich kurze, viereckige Pfeiler, auf einer schwachen, der atti- 
sehen ähnlichen Basis, mit anspruchslose!) Kapitälen, die halbkreis- 
förmigen, rechtwinkelig profilirtcn Scheidbögen, über Welchen die 
hohe VVand nur durch die kleinen rundbogigen Fenster unter- 
brochen ist. Das Innere ist also höchst einfach, macht aber doch 
vermöge der vortrefflichen Ausführung in Quadern einen impo- 
santen Eindruck. Die Seitenschiße scheinen schon ursprünglich 
auf Gewölbe angelegt, das Mittelschiff aber auf eine flache Decke, 
an deren Stelle erst, frühestens am Ende des XIII. Jahrhunderts, 
ein auf Consolen ruhendes ziemlich reich ausgestattetes Rippen- 
gewölbe getreten ist. Das Aeussere ist durchweg sehr stattlich 
mit Rundbogen- und Zahnfriescn, so wie mit Liseneu verziert, an 
deren Stelle an den Apsiden Halbsäulen, zum Theil gewundene, 
treten und die an dem südlichen Seitenschiffe strebepfeilerartig 
verstärkt sind  Ein Portal an demselben Seitenschilfe, rund- 
bogig mit theils gewundenen, theils verzierten Säulenstämmen 
und Eckblättern der Basis trägt das inschriftliche Datum von 1213 
und wird den Abschluss des bisher beschriebenen Baues bezeich- 
nen, dessen Structur also im XII. Jahrhundert begonnen sein 
Wird  Erst jetzt wurde die Westseite in Angriff genommen 
und zwar zunächst mit einer die ganze Breite derselben einneh- 
menden, mit drei Kreuzgewölben gedeckten, sehr prachtvollen 
Vorhalle, Welche vorn und an den Seiten offen und im Innern mit 
gewundenen Säulen an den pilasterartigeil Diensten, mit vortreff- 
lich ausgeführten Blattkapitälen und phantastischen Thiergebilden 
"Ü Es ist hemerkenswerth, dass die Seitenschiffe ursprünglich statt des 
Daches horizontal mit Fliesen gedeckt waren, welche im XIV. Jahrhundert 
bei der Erbauung des Thurmes den Werkleuten dienten, um darauf die 
Details zu zeichnen, ganz ähnlich wie an der Kathedrale zu Limoges. Das 
jetzige, mit sehr eigenthümlicher Anordnung versehene Dach ist erst später 
hinzugefügt. 
w) Der Bischof Treguanus, der sich schon in der Inschrift von 1215 
nennt, dann aber noch bis 1256 regierte und dem Dome seine weitere Aus- 
schmückung gab, war aus Florenz gebürtig, aber schon frühe von da nach 
Ungarn und dann nach Dalmatien gekommen, wo er in dem Erzbischofe 
von Spalato einen Landsmann hatte. Er unterlässt nicht, sich in allen In- 
Schriften als Toscaner zu bezeichnen. 
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