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Dalmatien.
Auch S. Donato in Zaraä) ist eine byzantinische, jedoch
sehr originelle Anlage; ein Rundbau, dessen Mittelraum oben zu
hoher konischer Kuppel aufsteigend, unten von einem Umgange
und einer demselben entsprechenden Empore umgeben ist, welche
beide auf der Ostseite mit drei, eng an einander gerückten Apsiden
ausladen. Die mittlere derselben ist durch zwei antike Säulen,
welche vor ihr in dem Kreise der übrigens aus schweren Mauer-
pfeilern bestehenden Stützen des Mittelbaues angebracht sind, als
die Stätte des Altares bezeichnet, während die beiden andern ohne
Zweifel nach griechischer Sitte zu den Vorbereitungen des Al-
tardienstes bestimmt waren. Eine der Aussenmauer des Üm-x
gangs sich anlegende Treppe führt aus einer unregelmässigen
Vorhalle auf die Empore. Da Kaiser Constantin Pophyrogerletos
(1- 975) die Kirche schon in ihrer jetzigen Gestalt beschreibt, muss
sie aus sehr früher Zeit stammen.
Eine ähnliche, etwas barbarische Originalität, die sich aber
nicht mehr an byzantinische Vorbilder anlehnt, zeigt der Chor der
jetzt in Ruinen liegenden Kirche S. Giovanni Battista in
Arbe Das Langhaus, eine einfache, flachgedeckte Basilika
von ziemlich bedeutenden Dimensionen ist offenbar jünger als der
Chor, welcher in Gestalt eines verlängerten Halbkreises von ge-
ringerem Durchmesser als das Mittelschiff des jetzigen Lang-
hauses, auf sehr viel kleineren und schwereren Säulen ruht und
von einem breiten Umgange umgeben ist, der sonderbarerweise
mit quergelegten, von Säule zu Säule reichenden Tonnengewölhen
gedeckt ist. Da die gewaltig starke Aussenmauer bis zum
Dache der Halbkuppel hinaufgeführt ist, bleibt über diesen Ge-
wölben ein nicht unbedeutender leerer Raum, dessen Zweck
nicht leicht zu errathen ist.
Im Laufe des XI]. Jahrhunderts kam der romanische Styl
in Aufnahme und zwar sofort in Formen, die sich den italienischen
nähern. Das älteste bedeutende Bauwerk dieses Styls, ist der
bald nach 1185 angelegte Dom zu eine Pfeilerbasilika
ä") Daselbst Tab. V. und S. 169,.
magazin und ist sehr entstellt.
M) A. a. 0. S. 156 und Taf. lV.
m; A. a. 0. s. 196 m, Tab. x,-
Die
Kirche
dient
jetzt
Militär-
als
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