Dom
Zll
Kaschau.
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aber erscheint die Facade. Sie wird nämlich gebildet theils durch
die stattliche Vorderseite des hlittelschiifes mit ihrem hohen Giebel
und einem Portale, theils durch zwei mächtig angelegte quadra-
tische 'l'hürme. Da aber diese, wenn sie nicht unverhältnissmässig
kolossal werden sollten, das Mittelschiff nicht erreichen konnten,
sind dazwischen auf beiden Seiten niedrige, jenen Räumen in den
Winkeln des Kreuzes entsprechende Hallen eingeschoben, welche
ebenfalls Portale erhalten haben, aber wegen ihrer Niedrigkeit
mit den andern Theilen nicht wohl organisch zu verbinden waren
und so sich augenscheinlich als Flickwerk darstellen.
Die geschichtlichen Nachrichten über den Dom sind sehr
dürftig. Zufolge einer Urkunde von 1283 bestand damals schon
eine Kirche der h. Elisabeth in Kaschau, deren Entstehung man
mit der Einwanderung thüringischer Colonisten in diese Gegend
in Verbindung zu bringen und in die Jahre 1265 bis 1'271 ver-
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