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Ungarn.
plan schliesst sich nämlich in seinen Haupttheilen genau an den
der Liehfrauenkirche zu Trier an, und stellt wie diese ein grie-
chisches Kreuz dar dessen Hau tarm nur durch die Hinzufüvun
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des Chores iii Osten verlängert ist, und dessen Winkel durch
niedrigere Anbauten gefüllt sind. Während aber der rheinische
Meister diesen Grund edanken conse uent zu einer Centralanla e
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ausbildete, Welche in allen ihren einzelnen Theilen polygonisch
schliesst und auf der Xiierung einen Thurm trägt, hat der Meister
des ungarischen Domes den Versuch gemacht, ihn mit einem
rechtwinkeligen Bau und einer von zwei Thürmen flankirten Fa-
cade zu verbinden. Die Ostseite hat auch hier durchweg poly-
goiiische Begränzungen, eine tiefe Chornische, die mit fünf Seiten
des Zehnecks schliesst und
auf Jeder Selte zwei diagp-
m? am nal gestellte polygonisc ie
Ka ellen die "edoch hier
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s vermö e einer nicht sehr
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ä -7 g organischen Verlängerung
"S, I Ärl mit dem Kreuzschitfe ver-
v bunden sind. Dieses aber
l ä ist dann schon rechtwinkeli
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(i T . und die niedrigen Räume in
a! i den westlichen iVinkelil des
i "l Kreuzes, welche in Trier
wiederum polygonische Ka-
wllw l pelleii bilden, sind hier zwar
J so an ele t als ob sie der
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E. Äe E-välßi schwierigen Ueberwölbung
' solcher Kapellen entspre-
chen sollten, demnächst aber
Dom zu Kescheu- in eine quadratische Form
gebracht. Schon die inneren Räume haben dadurch etwas Un-
klares, welches es verursachte, (lass die ersten Beschreiber die
Anla e ar nicht verstanden sondern untersuchen zu müssen
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glaubten, ob sie drei- oder fünfschifüg seiä). Noch unguiistiger
a] Lübke in der Architekturgeschichte (1858) S. 473 war der Erste,
der sie richtig würdigte.