Romanische
Bauten.
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Anders verhält es sich mit Schottlandit), dessen südliche
Hälfte durch die zahlreiche Einwanderung der vor den siegreichen
Normannen sich zurückziehenden Angelsachsen einen überwie-
gend germanischen Charakter erhielt, und dessen keltische Be-
völkerung in der Sitteneinfalt und Dürftigkeit der Hochlande das
Geschenk der fremden Kunst mit Dank und Empfänglichkeit auf-
nahm. Im Wesentlichen schliesst sich die schottische Architektur
an die englische an, doch mit gewissen Abweichungen und Eigen-
thümlichkeiten. Im romanischen Style sagten besonders die
schweren und massigen Formen, welche in England unmittelbar
nach der Eroberung aufkamen, dem schottischen Geschmacke zu.
Die Kirche zu Kirkwell auf den Orkney's Inseln, welche ich
wegen ihres Zusammenhanges mit Norwegen schon früher er-
wähnt habeW), gehört ganz dieser Weise an, die Abteikirche
zu Dun fermline hat augenschein-
lich die Kathedrale von Durham zum
V orbilde gehabtidci), und die schon
in der Zeit des [Teberganges etwa
lll" i, _ i am Ende des XII. Jahrhunderts
l 2 1 entstandene Klosterkirche zu Jed-
u m I. burgh hat von den verschiedenen
1,1l 5' i; Formen, in denen sich die englische
Architektur damals versuchte, ge-
LWH _j rade die angenommen, welche jener
Jlilflhrmwpllwh alterthümlichen Weise am Meisten
lfiülujlülllllplpp[Hiwitliltwa Verwandt ist. Sie hat nämlich, wie
eine nicht sehr zahlreiche Gruppe
englischer Kirchen, zu der unter
l andern die Kathedralen zu Glou-
i lWI I i, cester und Oxford und die Abtei-
qmllllllllllhlftly i; kirche zu Romsey in Kent gehören,
imlllwllhllllllllllllllllllllwä an Stelle der schweren, niedrigen
Abreikirche zu Romsßy. Rundsäulen des früheren Styles,
i) R. W. Billing, Baronial and ecclesiastical antiquities of Scotland.
Fergusson, Handbook, II. p. 892.
w] Bd. IV. 2. 434.
Vgl. die Transactions of the society of antiquaries of Scotland, II. 436.