Malerei.
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hundert, welche ein aufgeklärter manrischer Fürst in einer Halle
der Alhambra f) ausführen liess. Sie scheinen, Wenigstens nach
Passavantis Urtheil, von italienischer Hand zu sein. Allerdings
gab es im XIV. Jahrhundert Maler in Spanien; die Urkunden
nennen mehrere, und von einem gewissen Juan Cesilles zu Bar-
celona wissen wir, dass er im Jahre 1382 für einen hohen Preis
ein Altargemälde aus der Geschichte der Apostel für die StPeters-
kirche in der Stadt Reus maltewc). Aber weder dieses noch
andere Gemälde von Bedeutung aus dem XIV. Jahrhundert sind
bekannt, und dieser Umstand lässt, soviel auch zerstört sein mag,
doch immer auf eine geringe Ausbildung dieses Kunstzweiges
schliessen, welche es denn auch erklärt, dass Gherardo Starnina,
ein junger und in seiner Vaterstadt noch wenig angesehener Flo-
rentiner, um 1378 von spanischen Kaufleuten hieher geführt
wurde und , wie Vasari erzählt, hier grosses Glück machte.
Auch nähern sich die spanischen Gemälde aus dem Anfange des
XV. Jahrhunderts, namentlich ein Frescogemäldc des jüngsten
Gerichts und eine Reihe von kleinen 'l'afelbildern im Chore der
Kathedrale
alten
VOll
Salamanca
und
ferner
die
Malereien
einer
Kapelle im Kreuzgange der Kathedrale zu Barcelona dem italieni-
schen Style dieser Zeit, etwa des Fiesole Wg), bis dann im weitem
Verlaufe des Jahrhunderts die Eycksche Schule die besondere
Vorliebe der Spanier gewann.
Ü Oben Band III. S. 414. Vgl. Pazssavant S. 68.
w] Stirling a. a. O. S. 75 nach Glean Bermudez.
ü") Passavant S. 69.