Aufnahme
maurischer
Formen.
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derselben, maurische Formen angewandt. Die mit musivischen
Zierrathen so reich und geschmackvoll ausgelegten maurischen
Thürme wurden nicht nur, wo man sie vorfand, zu Glockenthür-
men benutzt, sondern nicht selten auch bei neuer Anlegung der-
Selben nachgeahmt, so an S. Roman in Toledo, S. Pablo in Sara-
gossa, S. Miguel in Guadalajara, S. Maria de Illescasik). Kup-
peln in jener maurischen leichten Construction, die in den Winkeln
der viereckigen Grundmauern bloss durch dreieckige Gebälklagen
in's Achteck umsetzen, Stalaktitenbögen, die bald zu Friesen,
bald sogar als Kapitälschmuck dienen, kommen sehr häufig vor.
Fenster im maurischen Kleeblatt- oder zugespitzten Hufeiseubo-
gen sind an den Chören vieler Kirchen zu Toledo nachzuwei-
seniw). An S. Leocatlia daselbst ist der Chor (ein Ueberrest der
von Alfons Vl. gleich nach der Eroberung erbauten Kirche) mit
vier Reihen solcher theils blinder, theils wirklicherFenstern aus-
gestattet, und die Dominicanerkirche zu C alatayud, ein Polygon-
bau mit Kapellen zwischen den Strebepfeilern, ist auf is Reichste
mit maurischen Ornamenten, mit diagonalem Netzwerk und mit
Arcaden von maurisch gebrochenen Bögen geschmückt???) Bei
dieser vereinzelten, gleichsam zufälligen Verwendung maurischer
Formen, die vielleicht, wie man vermuthet hat, von mozarabischen,
d. h. aus maurischem Blute abstammenden Meistern ausging, be-
hielt es aber sein Bewenden. Ein neuer, gemischter Styl wie
unter den Normannen in Sieilien entstand daraus nicht, und die
Christliche Architektur ging unbeirrt durch jene ihr hin und wie-
der eingefügten fremdartigen Zusätze- ihren Entwickelungsgang
weiter, vom einfacheren romanischen zum reichgeschmückten,
schon mit Spitzbögen gemischten Uebergangsstyl und endlich zur
Gothik in ihren verschiedenen Phasen.
Genaue chronologische Untersuchungen, welche uns einen
Einblick in das Einzelne dieser Entwickelung und ein Urtheil dar-
über gewährten, in wie weit einheimische Meister diese Fort-
schritte geleitet oder fremde Einflüsse den Anstoss gegeben ha-
ben, besitzen wir nicht. Im Anfange des XIII. Jahrhunderts
Ü Villa Amil III. 25 u. Q3. II. 42 u. 55.
Ü] Monumentos Lief. 23.
Villa Amil, S. Leowdia III. 49, Calatayud II. '26.