Sculptur.
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Einfluss des Byzantinischen überwunden. Die Figuren haben
statt der gestreckten eher kurze Verhältnisse, statt der künstlich
gefältelten plumpe schwer herabfallende Gewänder, statt der
feierlichen conventionellen Haltung naive und lebendige, freilich
oft sehr ungeschickt dargestellte Bewegungen , die häutig zwi-
scheu der Vorder- und Seitenansicht schwanken, aber doch
überall den beabsichtigten Ausdruck verständlich geben. Die
Compositionen endlich sind im Wesentlichen durchaus neu und
originell und nicht ohne Verdienst. Weder der Namen des
Künstlers, noch das Entstehungsjahr sind uns überliefert, indes-
sen Wird die Arbeit nach dem Style und nach ihrer V erschiederl-
heit von der des Barisanus nicht lange vor den Beginn des XIII.
Jahrhunderts fallen.
Dies ist das letzte Beispiel des einheimischen Betriebes die-
ser Technik; er bildet eine Episode in dem kunstgescltiehtlichen
Verlaufe, die freilich eine gewisse Energie und Geschicklichkeit,
aber keineswegs ein tieferes künstlerisches Bedürfniss verräth.
Und so blieb es dann auch im XIII. Jahrhundert. Die inI-Iolz ge-
schnitzte Thüre an der Kirche zu Alba Fucese in den Abruzzen
interessirt uns dadurch, dass sie nächst der Thüre von S. Sabina
in Rom das einzige umfangreiche Werk dieser Art in Italien ist;
aber die Arbeit an den daran befindlichen Reliefs ist so roh, dass
sie kaum den Inhalt erkennen lässt und wenig Anhaltspunkte zur
chronologischen Bestimmung giebt. Mit grösserer Sicherheit kön-
nen wir dem XIII. Jahrhundert eine viereckige Säule von weissem
Marmor im Hofe des Doms von Gaöta zuschreiben, welche auf
jeder Seite mit zwölf Reliefs theils aus der Geschichte Christi,
theils aus der des h. Erasmus ausgestattet und mithin ein kost-
bares VVerk ist, das man gewiss nur den besten hier bekannten
Arbeitern anvertraut haben wird. Allein die Körperbildung und
der Ausdruck der Figuren sind auch hier überaus unvollkommen
und ohne Sinn für die geistigen Aufgaben der Kunstäc). Frie-
drich II., der an allen Künsten den lebendigsten Anthcil xiahm,
stellte auch der Sculptur grössere Aufgaben. Die Statuen und
Reliefs in seinem Schlosse am X7olturno, deren ich schon früher
erwähnte, erweckten die Bewunderung der Begleiter Karfs von
f] Die Thüre von Alba Fucese Taf. 63, die Säule von Gaeta Taf. B4.