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Süd-
Italien.
her gekommenen Geschlechte in diesem ihm zu Lehn gegebenen
Orle und zwar als Kirche der Lateiner in einer von Griechen be-
wohnten Gegend um 1355 gründete. Die ursprüngliche Anlage
bestand höchst wahrscheinlich nur aus einem einschifiigen, durch
drei quadrate Gewölbfelder und einen rechtwinkeligen Chor ge-
bildeten kirchlichen Raume zwischen zwei dunklen und niedrigen
zur Aufnahme von Särgen bestimmten Hallen, an die man aber
später breitere Nebenschiffe anbaute und so dem Ganzen eine
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Vom Portale in S. Caterina zu S. Pietro.
sonderbare fünfschiffige Gestalt gebt). Jener ältere Theil, das
jetzige Mittelschiff, ist nun von guter französischer Gothik, mit
wohlgeglierlerteil, von je drei Diensten besetzten Pfeilern, Kreuz-
gewölben mit Rippen und spitzbogigen Fenstern; auch stehen auf
jenen niedrigen Nebenhallen achteckige Säulen, welche durch
Balken mit dem Oberschiff verbunden eine schwache Andeutung
eines Strebesystems geben. Allein schon im Innern sind die Or-
namente, selbst der Kapitäle, ganz im einheimischen Style aus
A. a. O. I. 274 und Taf. 46 und 47. Der Umstand, dass die
Schiffe nicht durch blßsse Pfeiler, sondern durch vollständige von einzelnen
spitzbogigen Oeffnungen durehbrochene Wände getrennt sind, dann die nur
acht Fnss breiten ganz unbeleuchteten Nebenhallen und endlich die sonst
unerklärliche Gestalt der Faeade werden die im Texte ausgesprochene
Hypothese rechtfertigen.