Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das Mittelalter Italiens und die Grenzgebiete der abendländischen Kunst (Bd. 7 = [2], Bd. 5)

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Süd-Italien. 
es ihm gelungen war, die Sarazenen, welche seit den Tagen 
Friedrichls II. hier Religionsfreiheit hatten, zu bekehren, als ein 
Siegesdenkmal und ein Mittel zur Bewahrung des Christenthums 
in dieser Gegend gründete, hat zwar entschieden gotliische Ele- 
mente; die Faqade ist, fast das einzige Beispiel dieser Art im 
ganzen Lande, auf zwei Thürme angelegt, Arcaden und Fenster 
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Dom zu Lucera. 
sind spitzbogig und die Apsis hat ein Rippengewölbe. Aber das 
Mittelschiff ist ungewölbt, die Pfeiler sind mit antiken Säulen 
besetzt und selbst jene Fagzade ist ganz im italienischen Sinne 
behandelt, leer und ohne Gliederung. Die Kathedrale von Fondi 
hat zwar Spitzbögen, ist aber doch nur eine rohe Basilika; die 
von Atri in den Abruzzen trägt zwar mehr das Gepräge des 
Gothischen, hat namentlich gothische Portale mit Spitzgiebeln, 
aber das Innere ist doch noch basilikenartig mit flacher Decke. 
Ueberhaupt kommen in dieser nördlichen Provinz gothische d. h. 
mit schlanken, oft gewundenen Säulchen besetzte Portale nicht 
selten vor, indessen gehören sie nicht der von Neapel ausgehen- 
den französischen, sondern der italienischen Gothik an, welche 
hier über die Grenzen des Kirchenstaates herüberdrang. Sie sind 
daher auch meistens trotz dieser gothischen Gliederung rund-
	        
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