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Capitanata.
Sie ist nämlich aus einem wohl selten in der Architektur ange-
wendeten Polygone aus dem regelmässigen Elfecke construirt und
zwar so, dass die elf von ihrem ringförmigen Kerne als Radien
ausgehenden Säulen durch sich schneidende Halbkreisbögen ver-
bunden, und die dadurch gebildeten inneren Theile, nämlich die
Dreiecke zwischen den Säulen selbst und die innerhalb der Bögen,
alle mit verschiedenen, sich sehr stark markirenden Mustern in
weissem durchbrochenem Marmor ausgefüllt sind. Nimmt man
dazu, dass die säulenartigeil Radien abwechselnd in rothem und
weissem, die Bögen in grünem und Weissem Marmor gearbeitet
sind, so hat man eine Vorstellung von der kräftigen VVirkung
dieses prachtvollen Fensters, welche dann noch durch seine phan-
tastische Umrahmung mit einem der oberen Hälfte sich anlegen-
den, reich geschmückten Flachbogen und mit verschiedenen sehr
energisch gehaltenen Löwen und anderen Thiergestalten erhöht
wird. Da die Fensterrose Spitzbögen mit gothischen Nasen ent-
hält, wird man sie oder doch ihre reiche innere Ausstattung einer
spätem Zeit als den Unterbau zuschreiben müssen, hat dann aber
wieder ein Beispiel von der Fortdauer des Verständnisses roma-
nischer Formen auch bei einzelnen Entlehnungen aus dem gothi-
sehen Styl. Die Seitenwände des Langhauses entsprechen, so-
weit sie ihre volle Ausführung erhalten haben k], wiederum den
toscanischen Traditionen, indem hier sowohl das Untergeschoss
als das Oberschilf mit Blendarcaden versehen sind, welche theils
Portale und Fenster umschliessen, theils Wieder den Schmuck
farbiger Auslegung oder ähnlicher Rosetten wie dort erhalten
haben.
Ausserdem findet sich diese toscanische Deeoration noch an
dem Dome von Siponto, welcher schon 1117 geweiht sein soll,
aber in der schon seit dem XIII. Jahrhundertverlassenen Stadt nur
noch als Ruine steht, an der Kirche S. Maria maggiore zu M onte
S. Angelo, und am V ollstänmiigsten an S. Maria, der Hauptkirche
von F0 g gia, welche nach einer Inschrift ziemlich spät, erst 1179,
angefangen wurde. Sie hat nicht bloss die Arcaden des Unter-
"Ü Die Ansicht bei Schulz Taf. 34 ist,
aus dem untern Geschosse der nördlichen
rSeite zusammengesetzt.
wie man Th. I. S. 192 erfährt,
und dem obern der südlichen