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Architektur.
Ecke der westlichen Fagade, ohne Zweifel etwas später, ein
schöner schlanker Thurm angebaut, der über einem, ein spitzbo-
giges Thor bildenden Unterbau mit sechs zwar unverminderten,
aber durch vergrösserte Oelfnungen erleichterten Stockwerken
ziemlich hoch aufsteigt et). Sehr schön und eigenthünllich ist die
Fagade; der Meister hat nämlich den Umstand, dass der Eingang
zur obern Kirche vermöge der darunter befindlichen Krypta etwa
zwölf Fuss über dem Boden lag, zu einer grossartigen Treppen-
anlage benutzt, die zunächst auf eine Terrasse führt, welche die
ganze Breite der Faeade einnimmt und die Veranlassung gewor-
den ist, neben dem reich geschmückten (ebenfalls mit einer später
zu erwähnenden Erzthüre versehenen) Portale auf jeder Seite eine
Säulenstellung von vier mit Blattwerk verzierten Bögen anzu-
bringen. Ueber dieser
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getheilt, aber durch
ein grosses von Säulen
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Von der Facade des Doms zu Tram.
fenster und mehrere
Sculpturen und Fenster ziemlich harmonisch geschmückt.
Die meisten andern grösseren Kirchen der Gegend wieder-
holen im Wesentlichen das System von S. Niccolo, jedoch ohne
die Kuppel und mit andern Modilicationen. S0 zunächst die Ka-
thedrale von Bitonto, welche im Aeussern und Innern eine fast
vollständige Copie der Kirche von Bari ist und auch hinter ihren
drei Apsiden eine Schlnsswand von der Höhe des Querschifllas
und in den Ecken derselben zwar keine 'l'hürme, aber doch
Glockenstühle hatäk). So ferner S. Maria assunta zu Ruvo,
wo aber durchweg statt der Säulen aus mehreren Stämmen zu-
Die Dimensionen aller dieser Kirchen sind ansehnlich, aber mässig,
die innere lichte Länge im Dome zu Bari 164, in S. Niccolö 179, in Trani
166, die innere Höhe 76, 77 und 66 Fuss. Die Höhe des Thurmes be-
trägt hier ohne die gewiss erst später aufgesetzte Spitze 148, mit derselben
188 Fuss. Die Thiirme des Doms von Bari sind etwas höher (201 Fuss.)
w) Grundriss S. 72, Seitenansicht S. 74, Facade Tab. XIII. a. a. O.