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Architektur.
hatte, verschoben und erfolgte erst 1197 bei der Anwesenheit des
mächtigen Bischofs Conrad von Hildesheim, der als Kanzler Kaiser
Heinriclfs VI. und Statthalter von Apulien fast der Regent dieser
Gegend ward).
Wir werden hiernach annehmen dürfen, dass die Erfindung
jener eigenthümliehen Choranlage erst bei dem unter normanni-
scher Herrschaft gegründeten Bau von S. Niccolö, also nach 1087
und wahrscheinlich noch vor 1105 gemacht, dann aber, während
sie hier unausgeführt blieb, in der ersten Hälfte des XII. Jahr-
hunderts dem bereits bestehenden Gebäude des Dom es angepasst sei.
Dieser Hergang erklärt es, dass die benachbarte, unmittelbar
von den Erzbischöfen von Bari abhängige, im Jahre 1101, also
während des Baues von S. Niccolb geweihte, aber ohne Zweifel
früher als diese begonnene Kirche S. Sabiuo zu Canosa, eine
ganz andere, viel
mehrdem byzanti-
5" "ische" Style sich
annähcrndeGestalt
z x hat. Sie istnämlich
Lteeettazt-gä xksft-fäiin"Errßüii mit fünf Kuppeln
EI x"- , der V ierung, zwei
l g auf den Kreuz-
arme" und zweit
andere in der Län-
genachse, also von
g ganz ähnlicher An-
lage wie S. Marco
zu VenedigLjedoch
mit dem Unter-
S. Sabino zu Canosa. Schiede, dass sie,
ein lateinisches, kein griechisches Kreuz bildend, östlich der
Vierung, an welche die Altarnische sich unmittelbar anschliesst,
grade ein deutsches Heer in der Gegend an-
besagt u. A., dass die Weihe geschehen sei
inestimabili multitudine Theutonicorum diver-
4'] Wie es scheint, war
wesend, denn die Inschrift
praesentibus domino et
sarumque gentium.