S. Niccolb
ZU
Bari.
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mit zusammenhängende Ausstattung des Aeussernilormannischen
Einfluss voraus und wird daher erst einige Zeit nach der Besitz-
ergreifung durch Robert Guiscard (1071) entstanden sein. An
Nachrichten darüber fehlt es und die Einweihung, Welche an-
scheinend ohne unmittelbar vorhergegangenen Bau im Jahre 1292
erfolgte, kann nicht mit dieser Anlage in Verbindung gebracht.
Werdeifk). Wohl aber giebt die Geschichte von S. Niccolö Anf-
klärung. Diese zweite Hauptkirche der Stadt verdankt nämlich
ihre Gründung den Reliquien des h. Nicolaus, Welche Kaufleute-
von Bari im Jahre 1087 aus seinem Bischofssitze Myra in Lycien
entführt und hierher gebracht hatten. Der Bau schritt, Wie es bei
der durch solchen Besitz hervorgebrachten Begeisterung begreif-
lich ist, anfangs sehr rasch vor, so dass er in einer Bulle von
1105 als vollendet bezeichnet werden konnteiw). Das Aenssere
War indessen damals noch unvollendet und namentlich Waren die
an den östlichen Ecken in der eben beschriebenen Weise ange-
fangenen Thürme erst bis zur Höhe des Querschiffes gediehen,
als man an diesem Plane irre wurde, sie, obgleich man ihnen den
Anblick der Concha geopfert hatte, ganz aufgab und statt dessen
einen Thurm an der nördlichen Ecke der Vorderseite begann,
welcher denn auch wahrscheinlich vollendet wurde, aber im Jahre
1'254 bei einem Orcan einstürzte. Dies war die Ursache, dass man
später auf der Südseite dieser Facade einen neuen Thurm und zwar
von breiteren Verhältnissen anfing, der aber unvollendet blieb Mix),
so dass die bedeutende Kirche jetzt ganz thurmlos ist. Die Weihe
wurde entweder wegen dieses 'l'l1urmbaues oder Wegen des Man-
gels einer festlichen Gelegenheit, Wie man sie zu diesem Act gern
"j Die Grabschrift des Erzbisehofs, unter welchem dieselbe stattfand,
rühmt bloss die Errichtung zweier Altäre und die Herstellung desDaches-
durch denselben.
M] Basiliea congrua jam aedificatione perfecta a. 21.0. S. 33. Gleich
darauf wurde auch laut Inschrift das Tabernakel errichtet (1105-1123).
'13) Dieser Hergang scheint sich aus den Nachrichten bei Schulz 1'.
S- 36 und daraus, dass der südliche Thurm der Bauweise der Renaissance
entspricht, mit grosser Wahrscheinlichkeit zu ergeben. Vergl. den Grund-
riss, die Seitenansicht und die Ostfacade der Kathedrale daselbst Tab. V.
Fig. 3, Tab. I. und Bd. I. S. '25, Faqade, Grundriss, Durchschnitt und De-
tails von S_ Niccom Tab, 11„ 111., IV., VII. und mehrere Holzschnitte im
Texte S. 36 H.
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