Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das Mittelalter Italiens und die Grenzgebiete der abendländischen Kunst (Bd. 7 = [2], Bd. 5)

Dom 
ßari. 
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Imponirenden beizulegen. Diesem Gedanken entsprechend wächst 
dann auch der Reichthum des Schmuckes von YVesten nach Osten. 
Die Facade ist, abgesehen von den oft reich verzierten Portalen 
und einer Fensterrose, die als selbstständige Schmuckstücke er- 
scheinen, ziemlich leer. Schon die Seiten des Langhanses sind 
reicher gehalten, mit fortlaufenden Blendarcadexi auf VVand- 
pilastern und mit einer den Emporen entsprechenden Zwerg- 
gallerie, noch mehr aber die des QuerschiEes, wo bei engerer 
Stellung der Pilaster die Bögen sich verdoppeln, entweder so, 
dass je zwei kleinere von einem grösseren umspannt werden, oder 
auch so (wie an der Kathedrale zu Molfetta), dass sie sich durch- 
kreuzen. Auch pflegen mehrere Ordnungen von zweitheiligeil, 
mit reichgeschmiickten Flachbögen umgebenen Fenstern ange- 
bracht zu sein, welche an den oberen Stockwerken der Thürme 
drei- oder viertheilig und schmuckreicher werden. Endlich ist 
dann die östliche Schlusswand als eine Facade behandelt, welche 
durch die darauf fortgesetzten Arcaden des Querschilfes und 
durch die an ihren Ecken aufsteigenden Thürme bedeutsamer 
ausgestattet ist, wie die Westliche. Das Portal fehlt ihr zwar; 
statt desselben ist aber gewöhnlich eine von plastischem Schmucke 
glänzende Nische oder Altane in ihrer Mitte angebracht 
Die beiden vollständigsten Exemplare dieses Typus sind die 
Kathedrale und die nicht minder ansehnliche Kirche S. Nic- 
Colo zu Bari, beide im Wesentlichen nur dadurch unterschieden, 
dass die Stützen des Langhauses dort wie bei den altchristlichen 
Basiliken aus einer einfachen Reihe enggestellter Säulen beste- 
hen, Während sie hier theils in weiteren Abständen aufgestellt, 
theils in der Mitte der Reihe durch einen mit Säulen umstellten 
Pfeiler unterbrochen sind. Auch haben sie (ohne Zweifel nicht 
ursprünglich) in der westlichen Hälfte des Langhauses lind am 
Querschiffe eine Verstärkung durch Sprengbögen auf angefügten 
Säulen erhalten. Nach den historischen Nachrichten ist im Jahre 
1034 ein sehr prachtvoller Neubau der Kathedrale begonnen, 
Welcher 1061, also noch unter byzantinischer Herrschaft, die 
Weihe empiing, und man darf annehmen, dass der Innenbau mit 
Einschluss der Kuppel noch jetzt im VVBSQIIlllClIEH diesem ersten 
Bau angehört. Dagegen setzt die Anlage der Thürme und die da- 
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