Dom
ßari.
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Imponirenden beizulegen. Diesem Gedanken entsprechend wächst
dann auch der Reichthum des Schmuckes von YVesten nach Osten.
Die Facade ist, abgesehen von den oft reich verzierten Portalen
und einer Fensterrose, die als selbstständige Schmuckstücke er-
scheinen, ziemlich leer. Schon die Seiten des Langhanses sind
reicher gehalten, mit fortlaufenden Blendarcadexi auf VVand-
pilastern und mit einer den Emporen entsprechenden Zwerg-
gallerie, noch mehr aber die des QuerschiEes, wo bei engerer
Stellung der Pilaster die Bögen sich verdoppeln, entweder so,
dass je zwei kleinere von einem grösseren umspannt werden, oder
auch so (wie an der Kathedrale zu Molfetta), dass sie sich durch-
kreuzen. Auch pflegen mehrere Ordnungen von zweitheiligeil,
mit reichgeschmiickten Flachbögen umgebenen Fenstern ange-
bracht zu sein, welche an den oberen Stockwerken der Thürme
drei- oder viertheilig und schmuckreicher werden. Endlich ist
dann die östliche Schlusswand als eine Facade behandelt, welche
durch die darauf fortgesetzten Arcaden des Querschilfes und
durch die an ihren Ecken aufsteigenden Thürme bedeutsamer
ausgestattet ist, wie die Westliche. Das Portal fehlt ihr zwar;
statt desselben ist aber gewöhnlich eine von plastischem Schmucke
glänzende Nische oder Altane in ihrer Mitte angebracht
Die beiden vollständigsten Exemplare dieses Typus sind die
Kathedrale und die nicht minder ansehnliche Kirche S. Nic-
Colo zu Bari, beide im Wesentlichen nur dadurch unterschieden,
dass die Stützen des Langhauses dort wie bei den altchristlichen
Basiliken aus einer einfachen Reihe enggestellter Säulen beste-
hen, Während sie hier theils in weiteren Abständen aufgestellt,
theils in der Mitte der Reihe durch einen mit Säulen umstellten
Pfeiler unterbrochen sind. Auch haben sie (ohne Zweifel nicht
ursprünglich) in der westlichen Hälfte des Langhauses lind am
Querschiffe eine Verstärkung durch Sprengbögen auf angefügten
Säulen erhalten. Nach den historischen Nachrichten ist im Jahre
1034 ein sehr prachtvoller Neubau der Kathedrale begonnen,
Welcher 1061, also noch unter byzantinischer Herrschaft, die
Weihe empiing, und man darf annehmen, dass der Innenbau mit
Einschluss der Kuppel noch jetzt im VVBSQIIlllClIEH diesem ersten
Bau angehört. Dagegen setzt die Anlage der Thürme und die da-
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