Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das Mittelalter Italiens und die Grenzgebiete der abendländischen Kunst (Bd. 7 = [2], Bd. 5)

Guariento. 
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völlig fest. Die meisten Berichterstatter nennen Justus von 
Padua, einen Maler, der allerdings damals lebte und Bürger 
dieser Stadt, aber zufolge der Urkunden und der Inschrift, die 
man entdeckt hat, der Sohn des Giovanni de' Menabuoi und in 
Florenz gebürtig war, von wo er erst nach dem Jahre 1387 nach 
Padua verzog?) Der Anonymus des Morelli versichert aber, 
dass er im Innern über der Thüre die (jetzt nicht mehr sichtbare) 
Inschrift: Opus Joannis et Antonii de Padua gelesen und ver- 
muthet daraus, dass die Fresken des Innern von diesen beiden 
Malern herrührten, und Giusto nur der Urheber der des Aeussern, 
die von jenen innern sehr verschieden seien, gewesen. Diese Ma- 
lereien sind jetzt völlig verschwunden die), allein die Annahme des 
Anonymus wird wohl richtig sein, da die Wandgemälde in der 
Kapelle S.Jac0p0 e F ilippo in S. Antonio zu Padua aus den Le- 
genden dieser Apostel so wie aus der des Franciscaners Lucas, 
welche nach glaubhafter Ueberlieferung wirklich von Giusto her- 
stammen, andern Styls, Weicher und belebter sind, als die im 
Baptisterium  
Ein anderer angesehener Maler von Padua war Guari ento, 
der zufolge der Nachrichten des Anonymus in Padua oder Ve- 
rona geboren sein und schon im Jahre 1365 im Palazzo ducale zu 
Venedig ein (später von Tintoretto übermaltes) Bild des Para- 
dieses ausgeführt haben soll In Padua schrieb man ihm aus- 
ser einer Theilnahme an den Fresken der Kapelle und der Sala 
de' Giganti im Palazzo del Capitaneo gewisse von 1395 datirte 
 Vergl. die Grabschrift bei Förster a. a. 0., sonstige Notizen in der 
Anm. z. Vasari II. 93 und bei Morelli pag. 102. 
"i! Rossetti (Guida di Padova, 1780) erkannte noch Spuren davon. 
a") Förster im Kunstbl. 1841 Nro. 36 glaubt ein Tafelbild dieses Giusto 
de Menabuoi gefunden zu haben. Es ist ein Triptychon in der Sammlung 
des Fürsten zu Oettingen-Wallerstein, welches auf der Mitteltafel (Krönung 
Marine] die Jahreszahl 1367, auf der Rückseite aber die Inschrift: Justus 
pinxit in Arcse  trägt und in welchem er einen Schüler des Taddeo 
Gaddi zu erkennen glaubt, der, wenn auch nicht Künstler ersten Ranges, 
dech bedeutend besser sei, als die Maler des Baptisterii. Allein die In- 
schrift ist höchst verdächtig und die Jahreszahl mit dem, was sonst über 
die Geschichte unseres Giusto bekannt, nicht wohl zu vereinigen. 
1') Dies behauptet Ridolfi in seinem Werke über die Schule von 
Venedig I. p. 17,
	        
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