Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das Mittelalter Italiens und die Grenzgebiete der abendländischen Kunst (Bd. 7 = [2], Bd. 5)

Capella 
Felice 
in 
Padua. 
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Frau, die mit dem Kinde auf dem Arme uns schon den Rücken 
zugewendet hat, um sich den Heimziehenden anzuschliessen, die- 
nen durch ihren Gegensatz dazu, uns auf die leidende Mutter des 
Heilaudes zurückzuführen. Bei der Legende des Jacobus haben 
die Compositiouen nicht diesen hochtragisehen Ernst, wohl aber 
einen eigenthümliehen romantischen Reiz. Nachdem der Apostel 
von Herodes Agrippa hingerichtet und die Jünger mit seiner 
Leiche nach Spanien geflüchtet, hier aber von dem Könige ver- 
folgt sind, landen sie endlich an dem Schlosse einer frommen 
Gräfin, Lupa f), welche sie aufnehmen sollte. Da sehn wir denn 
den Kahn, dessen Steuerruder ein Engel hält, in der Felsenbucht 
nahe am Schlosse liegen. Die Jünger sind schon gelandet und 
drei derselben haben zunächst die in einem Tuche getragene Leiche 
auf einen Stein gelegt, der wunderbarer Weise davon erweicht 
wird, und sie wie ein Bette aufnimmt. Zwei andere aber treten 
in das offene Thor des Schlosses und richten an die Frauen, die 
Wir auf der Treppe oder Altane sehen, die Frage um ihre Auf- 
nahme. Die Perspective dieses Schlosshofes ist nicht ganz klar, 
aber die ganze Sceue, die Stille der Felsenbucht, der Gegensatz 
der ernsten heiligen Männer und der von 'l'heilnahme und Ver- 
wunderung bewegten Frauen, die grossartige Ruhe und Schön- 
heit des Engels auf dem unruhigen Meere, durch das er sichere 
Leitung gab, ist hochpoetisch. 
Auf einem andern Bilde liiehn die Jünger mit der Leiche 
durch ein wildes Felsenthal und werden dadurch gerettet, dass 
die Brücke unter ihren Verfolgern zerbricht, die nun mit ihren 
Bossen in den darunter tliessenden Bach stürzen. Da sehn wir 
ein Pferd, das auf den Rücken gefallen ist und uns den Bauch 
zukehrt und ein anderes, auf dem der Reiter sitzen geblieben ist 
und es spornt, das steile Ufer zu erklimmen. Sowohl die Kühn- 
heit dieser Motive als die glückliche Schilderung und Benutzung 
der Landschaft, welche uns die Schauer dieser Flucht vergegenwär- 
tigt, und endlich die immerhin gute Zeichnung der Pferde in diesen 
schwierigen Bewegungen sind bewundernswerth. Die Bekehrung 
der Grätiu hat auch die des Königs zur Folge, der demnächst, 
3) Ohne Zweifel 
Kapelle gleichlautete, 
verschaffte dieser Name, der 
dem Apostel diese Verehrung. 
dem 
des 
Stifters 
der
	        
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