Bologna.
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der Jahreszahl 1373 in S. Giovarlni maggiore das beste. Beide
Meister theilen die Vorliebe für magere spitze Körperformen,
und ihre Gewänder sind steif und faltenarm, wie Goldstoff be-
handelt oder doch mit reichlich angebrachten Goldlichtern erhöht.
In den Darstellungen des Crucitixus von Simon ist es auf trüben
Ernst abgesehen, sonst äussert sich ein Bestreben nach lieb-
lichem, mildem Ausdruck , oft mit etwas atfeetirter Grazie. Ein
Zeitgenosse des Simon, Jacobus Pauli, der sich auf zwei Bildern
der Pinakothek, einer Krönung Mariae und einer Kreuzigung
zwischen den Schächern, sowie auf einem grossen Altarwerk in
der Kapelle des h. Kreuzes in S. Giacomo maggiore nennt, ist
schon mehr giottesk, aber unbehiilflich und in der Zeichnung nicht
minder steif wie jene. Ob der Jacobus de Avanciis de Bo-
nonia, welcher sich auf einer Kreuzigung mit Maria, Johannes
und Magdalena in der Gallerie Colonna zu Rom ohne Jahres-
zahl, und dann Wieder der Jaeobus Avanzi, der sich mit der
Jahreszahl 1367, aber ohne Wohnort auf einer sehr starren und
fast noch byzantinisirenden Kreuzabnahme in der Akademie zu
Venedig nennt, unter einander und mit jenem Jacobus Pauli iden-
tisch sind, muss dahin gestellt bleiben, ist aber nicht unwahr-
Scheinlichfe). Zu diesen Meistern kommt dann noch ein Andrea
da Bologna, der sich mit der Jahreszahl 1368 auf einem grossen
Altarwerke in Fermo nennt und dieselbe etwas steife Zeichnung
hat, wie die obengeuannten
Die wichtigste Stelle für die Kenntniss dieser Schule ist das
vorstädtische Kirchlein S. Maria de media ratta (gewöhnlich
schlechtweg Mezzaratta, auch wohl S. Appollonia genannt),
welches, seit 1282 Versammlungsort einer frommen Brüder-
sehaft, später auf Kosten derselben reich mit Gemälden geschmückt
wurde. Das Altarbild, zufolge der Inschrift im Jahre 1380 von
einem gewissen Christophorus gemalt, stellt die Madonna mit
ziemlich bedeutungslosen Zügen in goldstoffenem Kleide und
w) S. über diese gleichnamigen Maler Förster im Kunstbl. 1841, Nro. 38'
und 1847, S. 40. Von dem berühmteren Avanzo von Verona ist weiter
unten die Rede.
u] Rosini II. 227 giebt eine h. Catharina. aus diesem Altarwerke, dessen
Stelle in Fermo er nicht bezeichnet.