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Malerei
in
Mailand
und
Piemont.
Jahre 1307 in Urbania bei Urbino malte, ist noch roh und byzan-
tinisirendk). Von dem ltliniatilrmaler Oderigi, den Dante „die
Ehre von Gubbio" nennt, haben wir keine weitere zuverlässige
Kunde, und dass diese seine Vaterstadt in künstlerischer Bezie-
hung keine selbstständige Bedeutung hatte, ergiebt sich schon
daraus, dass der Guido Palmeruzzi, Welcher im Stadthause da-
selhst im Jahre 1345 eine Madonna mit Heiligen im giottesken
Style nicht unwürdig ausführte, in dem nicht datirten, aber ohne
Zweifel früheren h. Antonius am Aeussern einer dortigen Ka-
pelle roher und alterthürnlirhei- erscheintfhk). so dass wahrschein-
lich auswärtige Studien (lazWischen lagen.
Genua wie) kann einen etwas zweifelhaften Ruhm auf den
s. g. Mö nch v0 n d en goldenen Inseln grümlen, der, angeb-
lich aus der Familie Cibo stammend, aber in einem Kloster aufder
Insel Hyeres lebend, von provenzalisehen Schriftstellern als vor-
züglicher Miniaturmaler genannt wird, über dessen Bedeutung wir
aber nicht urtheilen können, da die llliniattu-en giottesken Styles,
welche man ihm in mehrt-reit Bibliotheken zusehreibt, in keiner
Weise beglaubigt sind Mailand hatte manche Berührungen
mit Giottois Schule. Er selbst war nach Villani's Bericht kurz
vor seinem Tode dort gewesen, wahrscheinlich aber nur flüchtig
und nur um ein Llrtheil abzugeben. Dann hatte nach Vasari Ste-
fano dort für lßlatluo Visconti ein Werk angefangen, aber nicht
vollendet, und endlich ist es Wahrscheinlich, dass Giovanni da
Madonna mit der Jahreszahl 1333, welche umgeben von 24 kleineren Bil-
dem sich in der Confraternitvä di S. Pietro Apostolo befinden soll. Einige
andere ältere Bilder sind in der Sammlung der Universität.
5') Passavant, Rafael I. 425.
H] Vergl. Passavant a. a. O. mit Dennistown Memoires of the dnkes
of Urbino. London 135i. Vol. II, p. 179.
w") Roßini lI. 928 giebt die Umrisse eines Tafelbildes der Madonna
mit 2 Heiligen, auf welchem sich der Maler Frnnwisvus de Oherto ohne
Datum nennt. Nach ihm befindet sich dies (mir unbekannt gebliebene)
Bild in Privathänden, während Lanzi, der die Lebensleit dieses Malers um
1368 bestimmt, es in S. Domenico zäh. Jene Zeichnung bei Rosini scheint
svhon auf den Anfang des XV. Jahrhundert-s zu deuten.
i") Agincourt T. 75 und Rosini a. a. O. S. 2329 geben Proben aus einem
Pontificale der Vaticana. Nach Baldinucvi (i'll. Piaeenzr: l. 282) lebte er
1326-1408.