im Kirchenstaate.
503
zahlreichen V otivgemälde an den Wänden der Klosterkirche
S. Giovenale, meistens nur thronende Madonnen mit einzelnen
Heiligen und dem knienden Stifter, einige von frühen Daten, z. B7.
von 131"? noch ziemlich im Style des Cimabue, dann aber auch
Werthvollere, im entwickelten giottesken Style, unter denen na-
mentlich eines, die Stiftung eines Johannes Fredi von 1398 her-
auszuheben ist. Schon 1320 war Simon von Siena behnfs der
oben erwähnten Arbeit in S. Domenico hier gewesen und später zog
die Ausführung der Mosaiken an der Faeade des Domes, wie
dies im Jahre 1360 mit Orcagna geschah, stets bedeutende Maler
hierher, unter deren Leitung sich auch eine einheimische Schule
bildete, die endlich so angesehen wurde, dass sie den Pisanern
einen Meister für ihr Campo santo, den Pietro di Puccio, lieferte.
Das Hauptwerk dieser Schule sind die grossartigen Wandmale-
reien im Chore des Domes, welche nach den Angaben des Padre
della Valle von jenem Pietro di Puecio, dann von Ugolino di
Prete Ilario, Antonio diAndreuzzi und andern einheimischen sonst
unbekannten Künstlern herstammcn und erst 1370 angefangen
Sein sollen, aber in ihren oberen Theilen alterthiimlicher, noch dem
Zeitalter Cimabue's nahestehend erscheinen. Man sieht oben die
Trinität, repräsentirt durch drei einander ähnliche, geflügelte Ge-
Stalten, welche von Schaaren sehr schöner Engel angebetet wer-
den. Darunter befindet sich dann die Krönung und endlich in sechs
und zwanzig Bildern das Leben der Maria. Diese letzten Bilder
lassen dann ebenso Wie die Mosaiken der Faoade den Einfluss
Orcagnäs erkennen und nähern sich ebenfalls mehr dem ilorenti-
nischen, als dem senesischen Style
Von den übrigen Städten des Kirchenstaates im Westen des
Appenin verdankt Assisi seinen reichen Gemaldeschmuck durch-
weg florentinischen Händen. In Perugia zeigen die wenigen
Ueberreste des XIV. Jahrhunderts noch keine Eigenthümlich-
kcitiii"). Ein Crnciiixus, den der Maler Jnlianns von Rimini im
g) Alle diese Wandgemälde sind bekanntlich im J. 1845 durch den
Eifer zweier deutscher Maler, Pfannschmidt und Bolte, von dem dicken.
Sßhwarzen Rauche befreit, der sie völlig verdeckte.
w) Rosini giebt tab. 24 eine Miniatur aus dem Archiv von Perugia,
Randarabesken nebst der Berufung des Matthäus von einem Goldschmidt
und Maler Matteo di Oambio, und Vol. II. p. 149 die Abbildung einer