Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das Mittelalter Italiens und die Grenzgebiete der abendländischen Kunst (Bd. 7 = [2], Bd. 5)

Verona. 
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ordnung war ihm ohne Zweifel gegeben, er kommt schon an den 
dicht daneben stehenden Denkmälern des Can grande  1329) 
und des Mastino ll. (i- 1351) vor. Vom Boden aufsteigende, 
freistehende Säulen tragen den Sarkopllag mit der liegenden Ge- 
stalt des Verstorbenen. ikber welchem ein ebenfalls auf Säulen 
ruhender Baldachin mit seinem Dache der Reiterstatue desselben 
als Basis dient. Aber während die Vorgänger Boninds bei den 
Details der Ausführung und in den Sculpturen mit einer Anspruchs- 
losigkeit auftreten, welche den schwerfälligen prunkenden Cha- 
rakter der Anlage mildert, hat Bonino diesen durch die grösseren 
Dimensionen der einzelnen Theile und durch den gehäuften Reich- 
thum des Sehmuckes gesteigert. Sein Denkmal ist sechseckig; 
an dem Unterbau, auf dem der Sarkophag steht, sind sechs ritter- 
liche Heilige, darunter alsjiingster König Ludwig IX. angebracht, 
und der Baldachin gestaltet sich zu einem hohen und spitzen Dache, 
das, zwischen sechs steilen, mit den Statuen der christlichen Tu- 
genden geschmückten Giebeln aufsteigend, hoch oben den bestat-- 
Ieten Fürsten auf seinem schwerfällig ausschreitenden Schlacht- 
rosse trägt. Das Ganze imponirt in gewisser Art durch seine 
Kraflfülle, aber es entfernt sich eben so sehr von der edlen Ein- 
fachheit und Gemächliithkeit des italienischen Styls, wie von der 
Schlankheit gothischer Construction, und anlicipirt bei gothischen- 
Details die Schwerfaälligkeit des Bococo 9c). Und eben so wenig 
sind die Sculpturen geglückt, sie zeigen den Einfluss der 'l'osca- 
ner, die Köpfe haben die tielliegeuilenAugen und gedrückten Brauen, 
den eckigen Schnitt der Gesichter. aber die Körper sind kurz und 
schwer, der Ausdruck ist hart und übertrieben und die ganze 
Durchführung im Vergleich zu jener Schule ncch ziemlich roh, 
ja selbst die einfacheren Sculpturen an dem Denkmale des Mas- 
tino von 1351 sind wenigtens in stylistischer Beziehung har- 
monischer. 
ln Venedig erstreckte sich die VernachlässigungderSv-ulp- 
für, die wir früher wahrnalimeii, bis in das XIV. Jahrhundert. 
Nicht bloss die Lowenköpfe und Ornamente, mit denen der Ma- 
gister Bertuccius, Aurifeex Yenetus, wie er sich inschriftlich nennt, 
 Abb. d. ganzen 
turen daraus tab. 35. 
VII. 
Monuments 
Cicognara 
bei 
tah. 
einzelne 
32 
Sculp-
	        
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