Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das Mittelalter Italiens und die Grenzgebiete der abendländischen Kunst (Bd. 7 = [2], Bd. 5)

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Plastik 
des 
XIV. 
Jahrh. 
Florenz nahe verwandt und bei den andern ist wenigstens die Art 
der Anordnung eine ganz ähnliche wie bei Giotto, ebenso direct 
und naiv auf den Ausdruck des Gegenstandes gerichtet, ohne 
Rücksicht auf das Gefällige der Darstellung oder auf technische 
Bequemlichkeit. Sehr auffallend ist dies bei der Bestattung des 
Johannes, wo sechs Jünger die Leiche und zwar in der Art tra- 
gen, dass drei mit dem Rücken gegen den Beschauer gestellt und 
von den drei andern nur die Köpfe und zwar ganz in der-Vorder- 
ansicht zu sehen sind, obgleich dadurch besonders bei jenen seit- 
Wärtsschreitenden Rückenfiguren höchst unbequeme und beson- 
ders unplastische Bewegungen entstehen. Auch sind die Com- 
_  positionen durchweg mehr nach 
  malerischen als nach plastischen 
! t  g Gesetzen angeordnet, bei den 
  k  Hergängen in der VVüste mit 
y  XÜA _ landschaftlichem Hintergrnnde, 
, y] l V bei den andern zum Theil mit 
L" A perspectiviscl] gesehenen Ge- 
j! 7x   bäuden. Aber überall erkennen 
ß wir auch ein erfolgreiches Stre- 
ben nach höherer Schönheit und 
 Vollendung. Es ist der Ernst 
der Compositionen Giottois 
ohne die Herbigkeit und Ge- 
t waltsamkeit, in die dieser noch 
x verfiel, dieselbe Wärme der 
 Empfindung aber in leichterer, 
ungehernmterAeusscrung,die- 
t selbe Frische und N aivetät, aber 
 _  _ verbunden mit dem feinsten 
A-äi Gefühl für lilässigunzggAnmuth 
Mama Piano am Bapt" z" Fmerm und Schönheit. In den Männern 
ist noch etwas von der Strenge des älteren Styles geblieben, aber 
Frauen, Engel, jugendliche Gestalten haben die edelste Grazie, die 
lieblichste anspruchloseste Schönheit k). Alles ist der Natur ge- 
 Der hier abgebildete Engel ist der, welcher 
seines Sohnes verkündigt. Lasinio a. a. 0. Taf. I. 
dem Zacharias die Geburt
	        
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