Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das Mittelalter Italiens und die Grenzgebiete der abendländischen Kunst (Bd. 7 = [2], Bd. 5)

Giovanni 
da 
Melano. 
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lem Namen, aber ohne Jahreszahl ncnntät). Bedeutend besser sind 
fünf Tafeln, je zwei Heilige und in der Predella Chöre von 
Heiligen in kleiner Dimension enthaltend, welche man im Kloster 
Ognisanti in Florenz vorgefunden hat und für Theile des nach 
Vasari von ihm ausgeführten Altarwerkes dieser Kirche hält. 
Die Gestalten zeigen bei gleicher Innigkeit und ähnlicher Behand- 
lung wie auf dem Bilde der Akademie bessere Körperkenntniss 
als die meisten giottesken Bilder. Aehnliche Vorzüge haben die 
geist- und lebe11svolle11 Wandmalereien ans dem Leben der Maria 
in der unteren Kirche von Assisi, welche ihm ebenfalls von 
Vasari beigelegt werden, der ihn demnächst nach seiner Vater- 
stadt Mailand zurückkehren und daselbst viele Sachen in Fresco 
und Tempera ausführen lässt, die jedoch nicht wieder aufgefun- 
den sind 
Altersgenosse dieser beiden und ebenfalls ein unmittelbarer 
Schüler Giottois war der ausgezeichnete Künstler, welchen unsere 
Berichterstatter bald unter dem Namen Gi ottino, bald als Maso 
oder Tommaso mit hohem Lobe überhänfeii. Wahrscheinlich 
war er ein Sohn des oben genannten Stefano, auf den Namen 
Giottois getauft und zum Unterschiede von dem grosse11 Meister, 
den er wohl nur als Knabe gekannt hatte, n1it dem Diminutiv 
benannt Seim). Er soll in Florenz, Assisi und Rom viel gemalt haben 
4') E. Förster in D. K. B1. 1853 S. 172 Das Bild wurde im Commis- 
sariat der Spitäler aufbewahrt und wird jetzt wohl in der neugebildeterr 
Städtischen Gernäldesammlung sein. Die Inschrift ist hier lateinisch: Ego 
Johannes de Mediolano pinxi hoc opus und beweist (gegen den von Rumohr 
U. 84 aufgestellten Zweifel), dass der sonst italienisch geschriebene Beiname 
da Melano wirklich die Stadt Mailand als Heimnth des Künstlers 
bezeichnet. 
w) Vasari im Leben des Taddeo Gaddi II. 119 ü". Dass jene Tafeln 
in Ognisanti wirklich zu dem Hauptaltare gehörten, ist zwar nicht erwiesen 
(Zumal Vasari den Inhalt desselben nicht angiebt), aber nach dem Style der 
Bilder wahrscheinlich. Weniger gewiss ist Gievannfs Autorschaft bei den 
Fresken von Assisi, welche Rumohr a. a. 0., der sich überhaupt für diesen 
Maler ungewöhnlich begeistert, mit zu starkem Lobe beschreibt. 
a") Die persönlichen Verhältnisse dieses Malers werden schwerlich je 
aufgeklärt werden. Ghiberti und Landino bezeichnen ihn beide nur mit 
dem Namen Maso, ohne Beifügung des väterlichen Namens. Vasari nennt 
ihn Tommaso di Stefano und rügt es als einen Irrthum, dass einige ihn für
	        
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