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Giottds
Schule.
nung, dann der dunklere Farbenton mit sehr schweren Schatten
in den Fleischtlieilen, namentlich am Halse, und endlich eine ge-
wisse Uebertreibung im Ausdrucke des Ernstes, besonders in
älteren Köpfen, geben seinen Bildern im Ganzen ein lrübes und
Tadclco
Gaddi im Museum zu Berlin.
alterthümliches Ansehn. Während er im Einzelnen, besonders bei
weiblichen und jugendlichen Gestalten, z. B. bei der Jungfrau auf
der Geburt Christi mit Glück nach grösserer Anmuth und Milde
strebt und andern Figuren, z. B. den Hirten bei derselben Scene,
schon eine fast genreartige Lebendigkeit zu geben weiss. Die-
selben Eigenschaften erkennen Wir dann an zwei andern grössern
'l'afelbildern, die man ihm daher mit ziemlicher Sicherheit zuschrei-
ben kann. Das eine, die schon von Vasari erwähnte, aus Orsan-
michele stammende Grablegung Christi in der Akademie zu Flo-
renz, ist sehr schön und würdig, obgleich der Schmerz der Leid-
tragenden keineswegs die Eilergie hat wie bei Giotto. Das andere,