Plastik
und
Malerei
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wir uns daher nur mit wenigen näher beschäftigen und mehrere
übergehen oder nur flüchtig erwähnen können. Zu diesen ge-
hören zunächst die Romagnolen Ottaviano und Pace, beide aus
Faeilza, und Guglielmo aus Forli, denen Vasari mehrere in ihrer
heimischen Gegend ausgeführte, aber nicht mehr nachweisbare
Gemälde zuschreibt und deren Namen uns nur interessiren, weil
sie zur Erklärung der raschen Verbreitung des giottesken Styles
beitragen; dann auch Puccio Ca panna aus Florenz, der sich
in Assisi niederliess und dort starb, und der im Ganzen, wenn
wir die von Vasari ihm zugeschriebenen Werke richtig erke11-
nen, hauptsächlich "als treuer Nachahmer des Meisters Werth hat.
Ob P ietro Ca v a ll ini aus Rom, der nach VasarPs ausführlicher
Biographie sich schon bei Giotto's erstem Aufenthalt in Rom an
ihn angeschlossen haben soll, wirklich sein Schüler gewesen,
kann dahingestellt bleiben. In Rom, Assisi und Florenz wird
Vieles ihm zugeschrieben; das Sieherste davon zeigt neben einer
ältern Grundlage giotteske Züge, aber ohne grosse Tiefe des Aus-
drnekstiiä). Neben ihm will ich den Buona mic 0 Buffalma cco
erwähnen, der durch seinen guten Humor ein Liebling der Novel-
lenerzähler wurde, und diesem Ruhme auch Wohl einen Theil der
Lobsprüehe verdankt, die sowohl Ghiberti als Vasari ihm erthei-
len. Von seinen YVerken ist nichts mit voller Sicherheit nachzu-
Weisen, und wenn die Fresken mit der Passion und Auferstehung
im Campo santo zu Pisa, wie wahrscheinlich, von ihm herrühren,
Vasari I. 329. 336. Ein Crucifix über der Eingangsthüre in S. M.
Ilovella zu Florenz; einige nicht unbedeutende Fresken in der Unterkirche
Von Assisi (die Kreuzabnabme bei Rosini tab. XXI).
w) Vasari II. 81. Rosini II. S. Das besterhaltene seiner Werke in
Rom ist die untere Mosaikenreihe in der Chemische von S. M. in Trastevere.
Abbildungen untergegangener Fresken aus S. Paolo f. l. m. bei Agincourt
tab. 135). Sehr viel bedeutender ist die, freilich beschädigte, bei Rosini
tab. XXI. mitgetheilie Kreuzigung in der untern Kirche von Assisi, welche
dieselbe Mischung älterer und giottesker Schule zeigt und dabei energischer
ist, als jene römischen Bilder. Indessen ist zu bemerken, dass Ghiberti
Vßn dem Aufenthalte des P. Cav. in Assisi und Florenz nichts sagt. Die
Verkündigung in S. Marco in Florenz, welche Rosini II. pag. 9 giebt, ist ganz
ülößrmalt. Im J. 1308 war übrigens Cavallini in Neapel mit einem Jahr-
Eehalt angestellt. Schulz, Unteritalien, IV. S. 129, N0. 334.