Vielseitigkeit.
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rend spätere, ebenso vielseitige Meister, z. B. Orcagna, gern ihre
verschiedenen Qualitäten geltend machten. Dass ihm seine Vater-
stadt dessenungeachtet nicht bloss architektonische, sondern auch
plastische Arbeiten anvertrauten), und dass er solche Arbeiten
unternahm, ist jedenfalls ein Beweis, dassinltalien eine neueAuf-
fassung der Kunst aufkam, der Begriff einer allgemeinen, über
den einzelnen, technisch gesonderten Künsten stehenden und sie
umfassenden Kunstthätigkeit und Kunstbegabung, welche mehr
und mehr dahin führen musste , die abstracten Elemente der
Kunst, Zeichnung und Erfindung vor dem Technischen zu be-
tonen
Giotto's grosser Ruf verursachte, dass sich auch die Erzäh-
ler und Sammler von Novellen seines Namens bemächtigten und
eine Anzahl von Anekdoten, welche meistens witzige und scharfe
Abfertigungen von zudringliehen oder anmassenden Aeusserungen
enthalten, auf ihn übertrugen. Die Wahrheit derselben ist natür-
lich völlig unverbürgt und eine Folgerung aus denselben auf sei-
nen Charakter zu ziehenwg], wäre mehr als gewagt, besonders
da er darin ziemlich dieselbe Rolle spielt, welche die Maler bei den
Novellisten gewöhnlich annehmen und die einigermassen in der
Gattung begründet ist. Sie sind nämlich alle als schlichte, inihrer
äussern Stellung ziemlich handwerksmässige, aber kluge und über
diese Verhältnisse hinaus einsichtige und unterrichtete Männer
geschildert, welche geringere Leute durch ihren Witz von sich ab-
halten und gegenVornehme sich ein dreistes Wort erlauben. In einer
Ü Die Worte der Urkunde scheinen wirklich ganz bestimmt auf eigene
architektonische und plastische Leistungen, nicht auf eine entferntere Mit-
wirkung durch Rathertheilen und Beurtheilung zu deuten. Er wird zum
Mßgister und Gubernator nicht bloss des Dornbaues ernannt, sondern auch
der städtischen Mauern und Befestigungswerke und aller künstlerischen öifent-
liehen Werke, welche nur irgend für die Werkstätte eines Meisters gehören
könnten (quae ad laborerium vel fabricam cujuscunque magisterii pertinere
dißerentur vel possent), eine Formel, die wohl nur gewählt sein kann, um
auch die plastischen Arbeiten einzuschliessen. Gaye a. a. O. I. 482.
m") S0 erklärt auch Vasari sich das ihm selbst auffallende Factum, dass
Giotto auch modellirt und gemeisselt habe. „La. qual cosa si puö credere
agevtilmente, essendo il disegno e Pinvenzione il padre e 1a madre di
tutte queste arti e non d'une sola.
Wie bekanntlich Rumohr gethan.