in
der
Arena
ZU
Padua.
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des Schmerzes, wie geängstete Vögel beim herannahenden
Gewitter durcheinander flattern, und auch die leblose Natur trauert
mit, indem auf der einsamen Anhöhe nicht etwa das Kreuz, son-
dern ein entlaubter Baum steht. Endlich will ich noch der Aufer-
stehung erwähnen, welche zwei, zwar nicht nothwendig, aber
doch gewöhnlich getrennte Momente umfasst; man sieht nämlich
auf der einen Seite das Grab des Herrn, auf dem die Engel sitzen
und neben dem die Wächter schlafend oder erschreckt liegen, auf
der andern aber den Herrn, welcher der Magdalena sein N oli me
tangere zuruft, wobei diese Magdalena ein wahres Wunder des
Ausdruckes frommer Sehnsucht ist. Es kann nichts Einfacheres
geben, als diese Gestalt, aber auch nichts WVirksameres. Sie ist
mit wenigen Strichen gezeichnet im Profile und knieend, so dass
der lange, vom Kopfe herunterfallende Mantel fast den ganzen
Körper bedeckt und eine einfache, fast ungebrochene, nur von
Wenigen Falten am Rande gehobene lichte Gewandmasse zeigt.
Aber eben durch diese Einfachheit machen die sehnsüchtig vorge-
streckten Arme und das ruhig gehobene, fest. blickende, bittende
Antlitz den tiefsten Eindruck, wir fühlen darin die Macht der
frommen Empfindung, Welche die Seele ganz hinnimmt, so dass
sie nichts ist als anbetende Sehnsucht, nach nichts Anderm strebt,
als nach dem Einen, was Noth thut. Die figurenreiche Darstel-
lung des jüngsten Gerichtes scheint nicht ganz von des Meisters
Hand, namentlich ist die Hölle unruhig und verwirrt. Die Gestalt
(lQS Weltrichters dagegen (nach alterWeise in grösserer Dimen-
Sion) ist von hohem imponirenden Ernst und die Schaar der von
Engeln dem Aufenthalte der Scligen zugeleiteten Gläubigen ist
von grosser Innigkeit und Mannigfaltigkeit des Ausdrucksfc).
iVer diese Gemälde mit Linbefangexiheit und Aufmerksam-
keit betrachtet, wird bald entdecken, worin das Geheimniss ihrer
Kraft liegt. In nichts anderem, als in ihrer sittlichen Wahrheit,
in der Tiefe des Gefühls, mit der Giotto, ganz auf das Seelenleben
gerichtet, die Aeusserungen desselben in der heiligen Geschichte
Hufzeigte, in der Keuschheit und Energie, mit der er diesem Ziele,
Unbeirrt. von allem andern, nachging. Alle Eigenthümlichkeiten,
ja selbst die Schwächen seiner Kunst erklären sich hieraus oder
bei Förster a.
die
Durchzeichnung
Zahl
einer
Köpfen.
VOXI