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Anfänge
italienischer
Malerei.
lichter, iiberfeinerter, zweifelnder Lebemänner dem Andringen der
wohlgenährten, leidenschaftlichen Pharisäer gegenüber?) Bei
der Scene am Grabe des Auferstandenen lässt der Engel in seiner
fast allzuschlanken Bildung noch die byzantinische Tradition er-
kennen, während die Frauen neben dem Ausdrucke des Erstau-
nens und der Trauer
x "xyrx in ihrer würdigen und
Y N gemässigten Haltung
J.- l und in der vortreff-
m l All. f lichen Gewandbe-
l 0 Y, handlung an die An-
? tike erinnern. Ueber-
N A haupt glauben wir oft,
' (m) namentlich bei jün-
t w! geren Gestalten, in der
lp- grossen Schönheit der
h w Körperbildung und
xi k " _ der Anmuth der Be-
_ wegungen einen
v ' Hauch antiken Form-
y y gefühls wahrzuneh-
men. Allein von einem
m unmittelbaren Ein-
pi Ä .3 flusse antiker Werke
ist dennoch keine
5mm Spur, selbst die Tracht
Duccio im Dome zu Siena. der Knegsknechte
zeigt nur die conven-
tionelle Vorstellung römischer Rüstung, wie sie sich in Italien
und in der byzantinischen Kunst ununterbrochen erhalten hatte.
Ghiberti, der diese Tafel und ihren Meister sehr hoch stellt,
fügt doch hinzu, dass dieser noch ngriechische Manier 4' gehabt,
habew"). Und in der 'l'hat, viele Eigenthümlichkeiten seiner Zeich-
Ü Offenbar hat Duccio's Auffassung auf Overbeck in seinen herrlichen
Compositionen der Passion eingewirkt.
H) In der Ausgabe des Vasari I. XXVII. Questa tavola fu fatta molto
eecellentemente e dottamente; e magnifica cosa; e fu nobilissinxo pittore.
Tenne 1a maniera greca.