Duccio
di
Buoninsegna.
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schaft der h. Jungfrau bestellte nämlich für ihre Kapelle in
S. Maria novella eine grosse Tafel, wie ausdrücklich gefordert
Wird, von schönster Malerei (de pulcerrima pictura], die Jungfrau
mit dem Kinde und mehreren andern Gestalten. Es scheint, dass
er damals noch sehr jung war, denn der Preis ist mässig und er
lässt sich die Bedingung gefallen, dass die Tafel, wenn sie nach
dem Urtheile der Besteller nicht schön und gut durchgeführt sei,
ihm ohne Entschädigung verbleibeß). Das Bild selbst ist nicht
mehr bekannt. Nach Vasari malte er ausserdem noch eine Tafel
für S. Trinitä in Florenz und mehrere für Kirchen von Pisa,
Lucca und Pistoja, welche aber sämmtlich, ebenso wie die Mi-
niaturen und ein im Jahre 1302 ausgefiihrtes Altargemälde der
Kapelle des öffentlichen Palastes von Siena, von denen die städti-
schen Rechnungen sprechen, bisher nicht ermittelt sind, und wir
besitzen nur ein einziges seiner Werkeivlt), zum Glücke aber das
bedeutendste. Zufolge Contracts vom 9. Oktober 1308 wurde
ihm nämlich der Auftrag, die Tafel für den Hauptaltar des Doms
zu malen und im Juni 1311 war sie vollendet. Schon der Con-
tract zeigt, dass er bei seinen Mitbürgern in hoher Achtung stand.
Statt der Klausel, die den Besteller berechtigt, das Werk im Falle
des Misslingens zuriickzuweisen, ist hier nur das Versprechen
des Meisters gegeben, zu malen so gut er könne und wisse und
der Herr ihm vergönnen werdetkw], stattleines festen Preises wird
a) S. diesen Vertrag bei Milanesi, Documenti I. pag. 158, und Nach-
richten über Duccids Leben daselbst pag. 168, in der neuen Ausgabe des
Vasari II. 165 und endlich bei Rumohr II. S. 1 ff. Vasarfs Irrthum, ihm
die musivischen Darstellungen im Fussboden des Domes zuzuschreiben, ist
schon von Rumohr und später von Milanesi a. a. O. S. 176 gründlich und
für immer genügend widerlegt, obgleich er noch von der neuesten Guida
Voll Siena und sogar von Rosini widerholt wird.
H) Von den in der Akademie zu Siena ihm beigelegten Gemälden
möchte ihm nur ein kleiner Fliigelaltar mit dem Mittelbilde der Anbetung
der Könige gehören. Zufolge der Herausgeber des Vasari (II. 167 Note 2)
soll im Jahre 1845 ein aus Siena stammendes und Duccids Hand ent-
SPrechendes Triptychon, in der Mitte Christus am Kreuze zwischen Maria
und Johannes, in die Sammlung des Prinzen Albert zu Kensington gekom-
men sein. Ich finde es indessen in dem von Waagen geschriebenen Kataloge
dieser Sammlung nicht erwähnt.
Im") Milanesi I. 166 pingere et facere ut Dominus sibi largietur.