Cimabue.
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aus strenge, Madonna in voller Vorderansicht, die Engel sym-
metrisch selbst in den Kopfbewegungen, die Gesichtszüge ganz
in jenem feierlichen byzantinischen Typus, die Gewänder mit
Falten überhäuft, aber alles doch von grossartiger ernster Schön-
heit. Jünger und viel bedeutender ist dann die kolossale Madonna
von S. Maria novella. Auch hier noch hat das Gesicht der
Madonna die gedehnten Züge, den schmalen langen N asenrücken,
die hochgeschwungeilen Augenbrauen, das Kind noch den alt-
klugen, fast greisenlmaften Ausdruck des byzantinischen Typus,
aber doch fühlt man schon ein freieres Naturverständniss, Welches
diese Motive zu beleben trachtet, die Engel, welche sich vor dem
Throne anbetend neigen, sind sogar von hoher Schönheit, die
novella.
Giovauni Cimabue in S.
Malerei endlich im Gewande der Maria und in den Köpfen ist
freier und weicher durchgeführt?) Eine dritte kolossale thronende
Madonna mit dem Kinde und Engeln, welche Vasari dem Cimabue
Ü Ob das stark byzantinisirende und nicht ungewöhnliche Bild des
Gekreuzigten in der Sakristei von S. Croce, das Vasari nebst nicht wenigen
verschwundenen Tafeln ihm noch beilegt, ihm wirklich gehört, lasse ich
dahingestellt.