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Anfänge
italienischer
Sculptur.
Heilige einen vom Pferde gestürzten Jüngling erweckt. Die
Mönche sind ganz dieselben Gestalten wie dort, aber die jungen
Leute, welche den für todt Irlingestreckten aufzurichten versuchen,
die Frauen und Kinder, welche theiltiehmend und klagend umher-
stehen, sind in Bewegung und Haltung so schlicht und natürlich,
selbst das Pferd ist so gelungen, dass man sich in unmittelbarer
Gegenwart des Ereignisses befindet. Dabei ist die Anordnung so
einfach und klar, so harmonisch dem Raume angepasst, dass man
es sich nicht schöner denken kann. Annähernd gilt dies auch von
den beiden andern Reliefs, dem Streite .mit manichäischen Ketzern,
deren Bücher verbrennen, während die des Heiligen sich in den
Flammen erhalten, und der wunderbaren Speisung der dürftigen
Ordensbrüder, wobei denn ungeachtet des Costüms der Zeit ein-
zelne Gestalteti, namentlich die Frauen und Jünglinge, wieder an
die Antike und an die Auffassung derselben in den pisanischen
Sculpturen des Meisters erinnernde).
Unmittelbar nach dieser Arbeit, ja noch ehe die Gebeine des
Heiligen in die neue Graburne gelangt waren, linden wir unsern
Meister in Siena an der Kanzel beschäftigt, deren Bestellung ihm
obne Zweifel mit Hinblick auf die gleiche Arbeit in Pisa und mit
der AuHoi-derung ertheilt war, sie zu übertreffen. Denn sie
schliesst sich in der Anlage und selbst in den bildnerischen Mo-
tiven genau an diese an, nur dass sie grösser, höher und schlan-
ker, statt sechsseitig achteckig gebildet ist, und dass daher der
Meister, indem er so viel wie möglich seine früheru Compositioneu
wieder benutzte, durch die grössere Ausdehnung der Fehler genö-
thigt war, etwas hinzuzusetzen. Dies ist dann in sehr naiver
Weise geschehen, bei der Geburt, wo die Heimsuchung genau
die Stelle einnimmt wie in Pisa die Verkündigung, durch Ver-
mehrung der Engel, Hirten und Schafe, bei der Anbetung der
Könige durch einen grösseru Reisezug von Pferden, Hunden und
Kameelen, bei der Darbringting im Tempel durch Hinzufügung der
Scene, wo der Engel Joseph die Flucht nach Aegypten gebietet.
Aehnliche Vermehrung der Gestalten ist auf der Kreuzigung
wahrzunehmen, und das VVeltgericht endlich ist so ausgedehnt,
dass es sogar zwei Tafeln füllt. Dennoch bedurfte er, da in dieser
Abbildungen bei Aginc. Sc. t. 32, und Cicognara tab. 8, 9_