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Anfänge
italienischer
Sculptur.
Gehn wir nun zur Betrachtung seiner Werke über, so ist
die Kreuzabnahme von 1233 ein Jugendwerk, an welchem seine
eigenthümliche Richtung zwar schon erkennbar, aber noch nicht
völlig ausgebildet ist, sich noch nicht so weit wie später von der
Ueberlieferung abgelöst hat. Förster hat die Darstellung desselben
Gegenstandes auf der Florentinischen Kanzel aus S. Piero
Scheraggio zur Vergleichung beigebracht und in der That ist die
Uebereinstimmung schlagend. In beiden Reliefs ist der Moment
gewählt, wo die Füsse noch am Kreuze befestigt, die Nägel der
Hände aber bereits entfernt sind und der Oberkörper daher der
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ßVom Dome zu Lucca.
Stütze bedarf, Welche ihm hauptsächlich einer der Männer (Jo-
seph von Arimathia) giebt, indem er den Leib unterhalb des
rechten Armes mit beiden Händen umfasst hat und trägt, während
Maria den rechten, Johannes den linken Arm ergriifen haben und
anscheinend mit ihren 'l'hränen benetzen. Eine vierte Gestalt, Ni-
codemus, ist dann endlich beschäftigt mit einer Zange, und zwar
von der linken Seite Christi her, einen Nagel aus den Füssen her-
auszuziehen. Diese wesentlichen Motive sind auf beiden Bild-
Werken dieselben, aber auf dem älteren stehn sie allein und ver-
einzelt da, die Nebenpersouen sind, um die angedeutete Stellung
zu dem Christuskörper einnehmen zu können, kleinerer Dimension
als dieser und zwar ungleicher, die Haltung des Körpers ist steif und
unbequem , die Lücken des Raumes sind durch ein Paar willkür-