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Italienische
Gothik.
dem deutschen oder französischen Maasswerk am meisten nähert,
so nämlich, dass der Rundstab, welcher den Körper des Bogens
bildet, in seinem obersten Theile in einen Kreis übergeht, welcher
den Raum zwischen zwei Bögen dergestalt füllt, dass unter ihm
nur ein dreieckiger Zwickel bleibt, und dessen Inneres der Nase
des Bogens entsprechend einen Vierpass enthält. Gewöhnlich
ruht dann das Gesims unmittelbar auf dem Scheitel dieses Kreises,
manchmal aber entwickelt sich aus dieser ersten Reihe eine zweite,
jedoch nur von halben, also in ihrer Mitte durch das Gesimse ab-
geschnittenen Kreisen, was
lieh reicher aber auch
_ cf natur ,
X. bizarrer erscheinW). Ausser-
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dem kommen aber zvs er andere
MM Arten der Durchdringung vor
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' die mehr an englisches Maass-
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der Durchkreuzung theils von
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sern geschweiften Spitzbögen
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Xi lt l 1 uber den benachbarten Saulen
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fllltl Ill l l ttlälllll llll Svltlbßgßn bilden und zwar
einfache, nicht geschweifte,
l aber mit sehr verschiedener
Wirkung. Denn die Halb-
P„1_Gi0vanou„ Venedig kreise schliessen sich ab und
gewähren oberhalb ihres Schei-
tels keine weitere Entwickelung von Maasswerk; es ist daher in
diesem Falle stets, um die erforderliche Ilöhe zu erhalten, noch
4') Dies letzte kommt z. B. an dem Mittelgeschoss der Cä Doro vor,
jenes andre häufig 2. B. an den Palästen Foscari, Pisani-Moretta, Sagredo u. a.
Auch bei dieser schöneren Anordnung erscheinen indessen die einzelnen Fenster
der Seiiengebäude ziemlir-h bizarr, indem die beiden neben der Bogenspitze
liegenden Kreise durch die Einrahmung des Fensters durchsuhnitten sind
und also unabgeschlossen bleiben.