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Italienische
Gothik.
Ueber den Werth des kolossaleii Gebäudes wird man ziem-
lich einig sein. Die Anlage ist eine sehr regelmässige, nordischen
Anschauungen entsprechende, ein fünfsehiffiges Laiighaus mit
quadraten Seitengewölben von halber Mittelschilfbreite, dann ein
breites, dreischiftiges Kreuzschiff, auf seinen Frontseiten mit klei7-
nen Conchen, endlich der Chor mit drei Seiten des Achtecks und
einem gleichen Umgaiige schliessend. Dies alles in mächtigen,
dem Kölner Dome entsprechenden Dimensionenij macht einen
bedeutenden, aber doch keineswegs den erhabenen Eindruck, wie
unsere nordischen Münster. Hauptsächlich liegt das an den ver-
änderten Höhenverhältnissen, indem die Seiteiischilfe nicht wie
dort sämmtlich gleicher Höhe, sondern nach der Mitte ansteigend
sind, so dass das bedeutend hohe dem Mittelschiff nächste Seiten-
scliilf nur Baum für kleine Oberlicliter von unschöner Form lässt.
Das Innere ist daher sehr viel weniger beleuchtet und macht nicht
den klaren, durch feste
_Ä"X Gegensätze bedingten
e ä Eindruck, den wir dort
4 empfangen. Aber auch
N "i wenn das Auge sich an
diese Dunkelheit ge-
sx ) igchnt hat und auf das
x j iiizeliie eingeht, wird
X ' xlglß] es mehr beleidigt als
erfreut. Aucli hierüber-
XxV all der Mangel an klaren
"Eäxifyfjp? f; kräftigen Gegensätzen.
Ahlww Die Pfeiler sind zwar
Dom zu Maüam reich gegliedert, mit
Das Mittelschiff bei 52 Fuss Weite 146 hoch, die beiden Seiten-
schitfe (wie der Pfeilerabstand] 22 Fuss im Lichten und das innere 96, das
zweite 74 hoch. Die ganze innere Länge 448 Fuss 6 Zoll, die innere Höhe
der Kuppel 201 Fuss 6 Zoll, die äussere ihrer Spitze 339 Fuss 6 Zoll. Ab-
bildungen des Innern und Aeussern sehr häufig, bei Wiebeking Taf. 27, 41,
57, 61, 69, Agincourt 41, BÖ, 68, 70. Gally Knight II. 37, 38. Chapuy
moy. age mon. Nro. 225, m. a. pitt. 111, 145. Kugler Atlas Taf. 57. (Artariaj)
Description de 1a cath. de Milan, M. 1823. 4. Die ästhetische Würdigung
sehr gut bei Burkhardt, Cicerone S. 1128 und in Lühkäs Gesch. d. Arch. S. 49T-