Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das Mittelalter Italiens und die Grenzgebiete der abendländischen Kunst (Bd. 7 = [2], Bd. 5)

Croce 
Zll 
Florenz. 
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nische mit ihren schlanken zweigetheilten Fenstern, sondern auf 
ein reicheres, belebtes architektonisches Bild sieht, in welchem 
die kleinen und daher auch sehr niedrigen Kapellen, über denen 
noch wieder je ein grosses Fenster steht, den kühnen Aufschwung 
der Choröfnung erst recht bemerkbar machen. Die sehr geringen 
Dimensionen, Welche für diese beiden Kapellen bedingt waren um 
genügende Breite für den Chor zu behalten, waren dann natür- 
lich auch für die anderen maassgebend, und dies erklärt, dass hier 
statt der fünf oder höchstens sieben Altarnischen der anderen ähn- 
lichen Kirchen ihre Zahl auf elf gesteigert ist, welche demnächst 
als günstige Räume für die Stiftung von Wandmalereien benutzt 
wurden. Ueberhaupt ist diese so einfach angelegte Kirche be- 
kanntlich durch alle die Kunstwerke, welche die Frömmigkeit des 
Mittelalters und der Patriotismus der spätem Generationen hier- 
her gestiftet haben, jetzt überreich ausgestattet. Der Bau schritt 
durch den Eifer der Mönche und die Beiträge, welche von der 
Commune freigebig bewilligt wurden, so rasch weiter, dass schon 
1320 der Dienst darin begann. Darauf trat indessen eine 
Stockung ein, im Jahre 1383 ernannte man eine Commission für die 
Fortsetzung der Kircheiß), und die Weihe erfolgte erst 1442. Die 
Facade ist bis auf diesen Tag unfertig, weil die Vorsteher des 
Baues nicht dulden wollten, dass ein Mitglied der edeln Familie 
Quaratesi, der sie auf seine Kosten bereits begonnen hatte, sein 
Wappen daran anbrachte. 
Arnolfo hatte die Leitung des Baues Wahrscheinlich nicht 
lange fortgesetzt, da ihn bald darauf eine andre bedeutendere Auf- 
gabe in Anspruch nahm. Schon im Jahre 1294 beschloss näm- 
lich die Stadt, an Stelle der kleinen und den Verhältnissen nicht 
mehr angemessenen Kathedrale S. Reparata einen neuen grossen, 
mit Marmor und Bildwerk geschmückten Dom zu bauen; im 
September desselben Jahres wurde mit grosser Feierlichkeit der 
Grundstein gelegt und zur Förderung des Baues ein Antheil an 
 Gaye I. 531 „quae adhuc non est perfecta et quasi legata ac relicta." 
Schon 1332 wird darüber geklagt, dass die von der Stadt für den Bau be- 
willigten Gelder seit vielen Jahren nicht gezahlt seien (eod. S. 477) und dies 
mag die Ursache der Stockung gewesen sein. S. die historischen Daten in 
dem Werke von Richa und bei Moisä und Fantozzi. 
VII". 12
	        
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