S. Francesco zu Assisi.
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breite) und schwacher Beleuchtung, mit gewaltigen, von schweren
Rippen durchzogenen Kreuzgewölben, die sich über niedrige und
einfacheMauerpfeiler spannen, dreischiffig, aber so, dass die
Seitenschiße durch starke Querwände in einzelne Kapellen ge-
theilt sind. Im Osten und im Westen sind Querschiife von be-
deutender Ausdehnung angebracht, von denen das östliche vor
der halbkreisförmigen Altarnische die umgitterte Grabstätte des
Heiligen enthält, das westliche aber mit einem prachtvollen, zwei-
theiligen gothischen Portale den Zugang bildet, jedoch nur auf der
Nordseite, da nach Süden und Westen die ganze Unterkirche an
einen Felsen anstösst, welcher, oben geglättet, der Oberkirche
freien Zugang gewährt und einen Platz vor ihrer Fagade bildet.
Macht die Unterkirche den tiefernsten Eindruck einer heiligen
Grabstätte, so trägt die Oberkirche den Charakter heiterer
VVürde, wie er der Feier beglückender Mysterien und den Dank-
und Freudenfesten der Kir-
che entspricht. Die Facade
ltlitw ist noch einfach und cha-
i "l rakteristisch italienisch ge-
7 halten, indem sie, durch ho-
i ig: i rizontale Gesimse getheilt,
' s, über dem zweitheiligen,
reich mit Maasswerk ge-
II schmückten Portale, nur die
- Fensterrose und das Giebel-
feld enthält. Tritt man aber
ein, so erhält man das hei-
3 p tere Bild einer hellbeleuch-
tete", maassvo" gebildete"
war und mit Wandgemälden be-
s. Eranccsco zu Assisi.
deckten gothischen Kirche,
die von den bisherigen italienischen Bauten weit abweicht. Sie
besteht aus einem einschiffigen Langhause von vier quadraten
also die dritte und unterste, gebildet habe. Nachforschungen im J. 1818 haben
jedoch erwiesen, dass der Leichnam im nackten Felsen leg, und erst seitdem
ist als Stiftung des Kaisers Franz I. eine solche Grabkapelle höchst geschmack-
los im dorischen Style erbaut.
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