Volltext: Geschichte der bildenden Künste im Mittelalter: Das Mittelalter Italiens und die Grenzgebiete der abendländischen Kunst (Bd. 7 = [2], Bd. 5)

Andrea 
ZU 
Vercelli. 
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ordnung der Thürme ist diesem entsprechend, indem der kräftige 
achteckige Mittelthurm dominirt, während neben der Facade zwei 
schlanke viereckige Thürme nicht ganz so hoch aufsteigen und 
ebenso die drei andern Fronten von kleinen Thürmchen llankirt 
sind. Die Hauptfaeade öffnet sich zwar unten mit drei Portalen, 
die, stark vertieft, reich mit Säulen besetzt und von prachtvoll ge- 
gliederten Rundbögen überwölbt, fast an einander stossen, ist 
aber sonst überwiegend italienisch, indem sie mit breitem Giebel 
die niedrigen SeitenschiHe umfasst und ausser zwei etwas unbe- 
holfen gestellten starken Lisenen nur das grosse Rosenfenster und 
zwei parallele Arcadenreihen auf ihrer Fläche zeigt. Auch die 
das ganze Gebäude umgebende Zwerggallerie ist rein italienisch 
und der darüber angebrachte Fries von durchschneidenden Rund- 
bögen braucht nicht englischem Ursprunge zugeschrieben zu wer- 
den, da er auch in der Lombardei schon häufig vorgekommen war. 
Einen sehr erfreulichen Eindruck macht dieser Bau nicht; 
seine Formen sind spröde und nicht völlig harmonisch, und es 
ist daher erklärlich, dass sich wirkliche Nachahmungen desselben 
nicht vorfinden  Vielleicht übte er auf das Technische der Wöl- 
bung und auf die Anwendung des Spitzbogens einen Einfluss 
aus. Mehrere Kirchen, S. Michele zu Pavia und die Dome zu 
Parma und zu Cremona erhielten um diese Zeit statt der breiten, 
quadraten schmale, durch Rippen gekräftigte Kreuzgewölbe M), 
und eben so wird nun der Spitzbogen, wenn auch nur neben an- 
dern, jetzt häufiger angewendet. 
a) Nur die Kirche von Vezzolano bei Chieri wird als eine solche, jedoch 
ohne nähere Erläuterung, bei Ricci a. a. O. S. 191 angeführt. 
w") Ausdrückliche Angaben über diese Aenderung finden sich bei keinem 
dieser Gebäude. Indessen ist sie nicht zu bezweifeln. Am Dome zu Oremona 
wird sie vielleicht mit der Herstellung der Kreuzarme zusammenfallen, bei 
welchen die Insvhrift von 1288 freilich nur von einem Portale spricht, dessen 
Ausschrnückung dem Ausbau erst später gefolgt sein kann. 

	        
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