Andrea
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Vercelli.
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selbst nach seinem Tode (1227) Mittel zu diesem Zwecke hin-
terliess Ob er, wie man gewöhnlich annimmt, in Erinnerung
seines Aufenthaltes in England dortige Bauformen nachahmen
wollen, oder ob er gar einen englischen Architekten mit sich ge-
führt habe, muss dahin gestellt bleiben, aber gewiss ist, dass die
Kirche unter nordischem Einllusse entstanden ist und sich dem
gothischen Style mehr nähert als irgend eine früher in Italien
entstandene. Sie hat nämlich zwar durchweg schlanke rund-
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bogige Fenster, aber spitzbogige Arcaden, eben solche mit Rippen
versehene Kreuzgewölbe, und endlich starke Strebepfeiler und
sogar Strebebögen. Die Pfeiler, deren Entfernung der halben
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"Ü Abbildungen bei Osten Taf. 7--11. Derselbe will (Förstefs Bau-
zeitung 1848 im LiL-Bl. S. 86) im Archive der Kirche S. Eusebio daselbst
überaus genaue Nachrichten über den Bau, namentlich auch die Summe der
Kosten, welche 95,000 Ducaten betragen habe, und den Namen eines eng-
lischen Baumeisters Briuginthe gefunden haben, den der Kardinal mitge-
bracht. Indessen ist die Bestätigung dieser auffallenden Nachrichten abzu-
warten. Ricci II. 189 und 213 weiss davon nichts, ist aber durch ein Miss-
verständniss des Textes zu Gally Knight II. Taf. 18 zu der durchaus irrigen
Annahme gekommen, dass die Kirche von Vercelli eine Copie des Doms von
Gloucester sei, mit dem sie nicht die entfernteste Aehnlichkeit hat.