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Italienische
Architektur.
Handwerk, da er seinen Vater nicht und in den uns bekannten
Inschriften sich immer mit seinem Sohne J aeobus nennt; so am
Ambo von Araceli in Romäk), an einem Portale der Kirche zu
Falleri bei Civitä Castellaila, und endlich an dem Hauptportal der
Kathedrale dieser letztgenannten Stadt, wo beide schon als ma-
gistri doctissimi romani gerühmt werden. Ohne Zweifel fillt die
uwirksamkeit des Laurentius ganz in das XII. Jahrhundert, indem
Jacobns Laurentii in einer Inschrift aus-S. Bartolomeo all, isola
schon 1180 selbstständig auftritt am Architrav von S. Saba
sich im siebenten Jahre Innoeenz III., also 1205, ohne Bezeichnung
des Vaters, und am Port-icus des Doms von Civitä castellana in
der von 1210 datirteil Inschrift mit seinem Sohne C osmas ge-
meinschaftlich nennt
Die Arbeiten des Laurentius und auch die früheren des Ja-
Acobus übertreffen noch nicht die der andern Steinmetzen, die eben
genannte Vorhalle von Civitä castellana aber ist bedeutender und
zeigt ein näheres Eingehen auf die Antike. Der grössere Bogen
ist wie an römischen Triumphbögen von zwei kleineren begleitet
und eine Reihe von ionischen Säulen trägt grades, dem antiken
ähnliches Gebälk. Noch Weiter geht darin das zwar nicht datirte,
aber, wahrscheinlich um 1218, wiederum von Jacobus mit seinem
Sohne errichtete zu S. Tommaso in formis in Rom gehörige Portal,
bei Welchem die Pilaster einen architravähnlicli dreifach gereiften
Bogen tragen T). Von nun an tritt Cosmas selbstständig auf;
zunächst er allein in mehreren Inschriften der Krypta und Kirche
des Doms zu Anagni, von denen die eine die Jahresbestimmung
1226 gestattet, eine andre von 1231 datirt ist dann in einer
4') Promis S. 19 liest mit Unrecht: Magister Cosma cum Jacobo filio
suo etc, da die Inschrift deutlich sagt: Laurentius cum Jacobo etc.
H) Witte a. a. 0. S. 162 und Beschr. Roms III. 3. 572.
s") Magister Jacobus civis Romanus cum Gosma filio suo fecit hoc
opus. MCOX.
T) ljas Portal bildet jetzt einen Eingang zur Villa Mattei, und trägt ein
Mosaik, welches sich auf die Stiftung des erst 1'218 bestätigten, die Los-
kaufung von Christensklaven bezweckenden Trinitätsordens bezieht.
Nach Papencordt a. a. O. _Die erste an dem sehr geschmackvollen
Fussbodenrnosaik, im linken Seitenschiffe, nennt den stiftenden Bischof unter
VHonorius III. Die zweite ist bei Marangoni, Acta S. Magni p. 9T abgedruckt.